Plötzlich waren 300 Stühle entsorgt

Dorsten. Die alten Stühle sind weg, für neue ist kein Geld. Also müssen die Dorstener künftig stehen. Eine Hauruck-Aktion der Stadtverwaltung sorgt für verärgerte Bürger und eine Verwaltung, die die Aufregung auch noch „unangemessen“ findet.

Was war passiert? Als der Kolpingverein Lembeck für eine Theateraufführung (im November) in der Sport- und Kulturhalle die Stühle reservieren wollte, erfuhr er, was passiert war: Die 300 blauen Plastik-Stapelstühle, 47 Jahre alt, waren schlichtweg entsorgt worden. Begründung: Sie waren nicht mehr stabil, beschädigt und hatten keine Bodengleiter.

Im Internet (lembecker.de) trietzten die Kritiker, die Stadt habe sich für die Aktion passenderweise das Schützenfest-Wochenende ausgesucht. Wie man sich denn Feiern, Theatervorführungen, Altweiberkarneval oder das Senioren-Café vorstelle? Ohne Stühle sei das Kulturzentrum doch nutzlos.

Man könne doch geeignete Stühle bei der Stadt oder im Gemeinschaftshaus ausleihen, so das Angebot von Stadtsprecher Carsten Feldhoff. Transportkosten oder Miete müsse man im Einzelfall prüfen. Wenn der Veranstalter Geld nehme, dann könne man ihm auch die Stuhlkosten zumuten.

Denn weg mussten die Stühle auf jeden Fall, argumentiert die Stadt. In den Ferien bekomme die Halle einen neuen Boden, da könne es nicht sein dass sich die alten Metall-Stuhlbeine anschließend in den neuen Boden bohren und Schrammen hinterließen.

Am Montag, 25. Juli haben 16 Vereine ins Pfarrheim geladen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Neue Stühle würden geschätzt 30.000 Euro kosten. Die Verwaltung macht die Gegenrechnung auf: Die Stadt habe nicht einmal Geld, um kaputte Möbel in den Schulen zu ersetzen.

Dienstag, 26. Juli 2011, 16:14 • Verfasst in Dorsten

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.