Versandhandel soll 1000 neue Arbeitsplätze bringen

Dorsten/Marl. Zwei Bürgermeister machen sich gemeinsam Hoffnung auf die Ansiedlung eines großen Logistikunternehmens und die Schaffung von 1000 Arbeitsplätzen im Industriepark Dorsten-Marl.

Lange hatte der Reifen-Verwerter Genan die Hand darauf. Es sollte Erweiterungsfläche werden: Das zehn Hektar große Grundstück östlich des Postfrachtzentrums an der B 225. Ein Versandhandel will hier nun eine 240 mal 240 Meter lange Halle bauen und eine direkte Verbindung zum Postfrachtzentrum nebenan herstellen.

Allerdings müssen noch ein paar Vorleistungen erbracht werden: Das Grundstück soll auf 13 Hektar erweitert werden, dafür müsste in eine nördlich gelegene Grünfläche eingegriffen werden. Nicht unmöglich, meinten die Wirtschaftsförderer von Dorsten (Günter Aleff) und Marl (Dr. Manfred Gehrke).

Außerdem braucht der Versandhandel einen direkten Anschluss an die Bundesstraße, erläutert Klaus Langenberg, Geschäftsführer der Industriepark-Gesellschaft. In dem Zusammenhang könnte man auch über einen Kreisverkehr und somit einem verbesserten Anschluss an die L 608 nachdenken (die auf die Autobahn B52 führt).

Wo ist der Haken? Es gibt noch einen Mitbewerber: Erfurt. Die östlichen Bundesländer können mit besondere wirtschaftlichen Vergünstigungen locken, bedauert Dorstens Bürgermeister Lambert Lütkenhorst. Er habe NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger auf die unmögliche Situation angesprochen: Dorsten hat mittlerweile 60 Millionen Euro an Krediten aufgenommen, um damit den Solidaritätszuschlag zu finanzieren. Und dieses Geld werde nun dazu genutzt, um Firmen von hier in den Osten zu locken. Marl, so Bürgermeister Werner Arndt, habe allein in diesem Jahr mehr als 6 Millionen Euro zu überweisen.

Und trotzdem ist man optimistisch, einen „großen Fisch an der Angel“ (Arndt) zu haben. Das nebenliegende Postfrachtzentrum und die Nähe zum Absatzraum Ruhrgebiet seien große Vorteile.

Selbst wenn es nicht klappen sollte, so sind sich beide Städte sicher, schon bald einen großen Versandhandel ansiedeln zu können. Es sei in der Logistik-Szene „eine heiße Nummer“ (Lütkenhorst). Auch wenn es am Ende nicht 1000 Arbeitsplätze würden.

Mittwoch, 29. Juni 2011, 14:42 • Verfasst in Marl, Dorsten, Vest

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