Die Stecher sind wieder unterwegs

Vest. Auf der Liste der „gefährlichen“ oder zumindest lästigen Tiere rangieren sie ganz oben: Wespen. Die gelb-schwarzen Insekten haben die Aktivitäten für dieses Jahr wieder aufgenommen: Sie suchen sich einen geeigneten Platz für ein Wespennest. Noch lassen sie sich vertreiben, sagen die Experten vom Verein „Natur und Umweltschutz im Kreis Recklinghausen“ (NUR im Vest). In wenigen Wochen lässt sich ein Volk nur noch fachmännisch umsiedeln.

Im vergangenen Jahr haben die Nur-Experten 55 Umsiedlungen vorgenommen und mussten dabei viele Fragen beantworten: „Wir haben ein Wespennest - was sollen wir denn jetzt machen? Ist das gefährlich? Wie können wir die Tiere wieder loswerden?“ Doch eine „Bekämpfung“ sei nur in Ausnahmefällen nötig. Ein friedliches Zusammenleben sei möglich - zumal Wespe nicht gleich Wespe ist.

In den öffentlichen Gebäuden, Kindergärten, Grundschulen, Krankenhäuser und Altenheime ist ein waches Auge angebracht. Die Königinnen der Wespen und Hornissen kommen jetzt aus ihrem Winterschlaf. Jetzt beginnt der Aufbau eines neuen Staates. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch sehr einfach die Wespen von ihrem Platz zu vertreiben. In wenigen Wochen hilft nur noch eine Umsiedlung.

Mehr als hundert verschiedene Wespenarten. Leben bei uns. Davon fallen uns nur zwei Arten als „lästig“ auf, weil sie sich von süßen Speisen und Getränken angezogen fühlen: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Sind diese Wespen im Anflug auf den Frühstücks-, oder Kaffeetisch, sollte man sich am besten ruhig verhalten. Durch heftiges Herumschlagen fühlen sich Wespen bedroht und könnten stechen.

Deutsche und Gemeine Wespe bauen allerdings keine Nester an Häuser, sondern unterirdische Nester im Boden oder in dunklen Hohlräumen. Wer also an seinem Haus ein frei hängendes, meist kugeliges Wespennest findet, der hat es mit einem der friedfertigen und harmlosen Wespenvölker zu tun.

Am häufigsten nistet die „Sächsische Wespe“ in der Nähe von menschlichen Siedlungen. Sie ernährt sich von Fliegen und anderen Insekten und ist an Süßspeisen wenig interessiert. Sie soll angeblich Menschen noch nicht einmal dann angreifen, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe des Nestes bewegen. Wer seinen Garten oder Balkon mit Wespen teilt, der sollte den Nestbereich dennoch meiden oder sich dort nur vorsichtig bewegen.

Sollte trotzdem einmal eine Wespe stechen, so bleibt ein kleiner Trost: Der Stich der Sächsischen Wespe ist kaum schmerzhaft und wesentlich harmloser als der von Deutscher oder Gemeiner Wespe.

Für den Fall, dass ein Nest umgesiedelt werden muss, stehen im Kreis Recklinghausen ein „NUR-im-Vest“-Mitglied mit einer Spezialausbildung zur Verfügung: Heinrich Lammering, Tel. 0209/3594556.

Montag, 20. Juni 2011, 16:49 • Verfasst in Vest

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