Der Erste Bürger gratulierte dem ersten Bürger

Marl. Er ist der erste Bürger Marls. Nicht im übertragenen Sinne, sondern im wörtlichen, im zeitlichen Sinn: Willi Segerath wurde nur wenige Minuten nach der offiziellen Übergabe der Stadturkunde vor 75 Jahren geboren. Dafür gab es nun einen besonderen Glückwunsch vom „symbolisch“ Ersten Bürger der Stadt, Bürgermeister Werner Arndt. Er feierte zusammen mit 27 Bürgern, die alle im April 1936 geboren sind, mit einem offiziellen Empfang zum Stadtjubiläum im Rathaus.

Sie hätten dazu beigetragen, dass mit Marl eine Stadt einstanden sei, „auf die wir zu Recht stolz sein dürfen“, so Werner Arndt. Die Marler – einschließlich der vielen Zuwanderer – hätten in den vergangenen 75 Jahren viel Positives geschaffen.

Jede Zeit habe ihre eigenen Herausforderungen und Lösungen. Nachher sei man immer klüger, „und im Rückblick erscheint dann manche Entscheidung in einem anderen Licht und manche Entwicklung als Umweg“, so der Bürgermeister, der sich auch auf Goethe berief: „Das Außerordentliche geschieht nicht auf glattem, gewöhnlichen Wege.“ Marl habe in den vergangenen 75 Jahren durchaus Außergewöhnliches geschaffen: eine der größten Musikschulen in der Region und eine Volkshochschule, aus der der Grimme-Preis hervorgegangen ist. Zahlreiche Kultureinrichtungen wie das Skulpturenmuseum und nicht zuletzt Freizeit-. Und Sportangebote, die kaum Wünsche offen ließen.

Eng mit der Geschichte Marls verknüpft sei der Bergbau, der letztlich den Grundstein dafür gelegt habe, dass Marl sich zu einer Stadt entwickelte. Mit ihm würden jetzt über 4000 verloren gehen, so Arndt. Er wolle sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass Marl eine bergbauliche Nachfolgenutzung bekommen – im Gespräch seien ein Forschungsbergwerk und ein untertägiges Wasserkraftwerk – und möglichst viele Ersatzarbeitsplätze entstehen.

Als Politiker wisse er, wie wichtig es ist, sich nicht entmutigen zu lassen und seine Wünsche, Sehnsüchte und Visionen für eine bessere Zukunft nicht aufzugeben. „Auch in der Entwicklung Marls gab es sicherlich Rückschläge, die uns vielleicht umgeworfen, aber uns nie davon abgehalten haben, unser Marl weiter nach vorn zu bringen. Diese Erfahrung wird uns die Kraft und Entschlossenheit geben, auch künftig in schwierigen Situationen geeignete Lösungen zu finden.“

Als Präsent erhielt die Geburtstagskinder eine silberne Thermoskanne mit Jubiläumslogo sowie eine Anstecknadel mit dem Loge zum Stadtjubiläuem, dazu gab es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit filmischen Erinnerungen an Marl, Musik, Tanzaufführungen von Kindern und einen Zauberer.

Sonntag, 29. Mai 2011, 16:39 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.