Herten. Für Herten wird die „Extraschicht“ eine ganz besondere Schicht. Denn bereits vor dem Beginn des ruhrgebietsweiten Spektakels wird eine ausgefallene Ausstellung in der ehemaligen Kaue der Zeche Ewald stattfinden, nämlich bereits um 15 Uhr. „Hak Dich ein“ heißt das Projekt, das zusammen vom Kulturbüro, der Lebenshilfe und der RAG Montan-Immobilien gestemmt wird. Dahinter steckt, dass rund 1.000 Kauen-Haken an Menschen mit und ohne Behinderung verteilt werden und diese dann künstlerisch gestaltet werden. So soll der größte Skulpturenpark weltweit entstehen. Etwa 800 Haken sind bereits an die verschiedenen „Kumpel“ verteilt, weitere 200 warten auf ihre Abnehmer. Die Haken sind zu Bergbauzeiten dazu benutzt worden, die Sachen der Bergleute zu halten. Jetzt sollen sie Kunstwerke werden.

Davon ist Bernd Lohse, Projektleiter RAG Montan-Immobilien und damit quasi Hausherr auf Ewald, begeistert. „Eine Zechenfläche ist immer im Umbruch. Und die Haken in der Kaue finden damit eine ganz andere Übersetzung – künstlerisch und sozialpädagogisch. Wenn man da nicht das Bedürfnis hat, sich einzuhaken, dann weiß ich auch nicht“, begründet Lohse seine Zustimmung, die Kaue auf Ewald für das Projekt zur Verfügung zu stellen.

Am 9. Juli wird ab 15 Uhr eine richtige Sause starten. Eine eigens gegründete Band „Die Kumpels“ werden auf der Hauptbühne auf dem Veranstaltungsplatz aufspielen, unter anderem mit dem Song „Hak Dich ein“. Viele Attraktionen werden die Besucher in ihren Bann ziehen, bevor dann die Extraschicht starten wird.

Für etwa 50 Euro kann ein Haken bestellt werden. Dieser Betrag wird für die Holzklötze verwendet, die für die Haken-Kunstwerke hergestellt werden müssen, für Fahrt- und Personalkosten. Sollte ein Rest übrig bleiben, so soll dies in ein Kreativ-Zentrum fließen oder den Startschuss geben für weitere Kunstprojekte, visioniert Christoph Haßel-Puhl von der Lebenshilfe Castrop-Rauxel, Datteln, Oer-Erkenschwick und Waltrop.