Marl. Der Vogel flattert schon lange nicht mehr, seine Flügel sind eingelagert. Jetzt drängt die SPD Sinsen darauf, dass er endlich wieder „an die Luft“ kommt: Die vier Meter hohe Skulptur „Regenvogel“ soll an der Johannesschule aufgestellt werden.

40 Jahre lang war die Brunnenfigur auf dem Schulhof der Haardschule ein prägendes Element. Eine Arbeit des Marler Künstlers Heiner Kuhlmann: Wasser fließt von oben über bewegliche Plättchen nach unten in einen Brunnen. Kuhlmann legte auch Hand an, wenn die filigrane Arbeit mal auszubessern war.

Seit sechs Jahren, so SPD-Ratsherr und Kulturausschuss-Vorsitzender Peter Wenzel, dränge man darauf, dass der Vogel einen neuen Standort an der Johannesschule bekomme, die Haardschule ist mittlerweile (wegen sinkender Schülerzahlen) aufgegeben worden.

Dafür wurde die Johannesschule räumlich erweitert. Allerdings hatte man dabei die Skulpturen-Verlegung nicht berücksichtigt. Zuletzt im vergangenen Jahr stellte sich die Frage, wohin mit dem Brunnen, der schließlich auch ein entsprechendes Fundament braucht. Die Verwaltung sagte eine Lösung zu.

Jetzt meldet sich die SPD erneut zu Wort. Schulleiterin Gabi Ernst-Krahwinkel und der Vorsitzende der Elternpflegschaft Kay Schulmeyer fürchten, das Kunstwerk werde aus Kostengründen endgültig eingelagert.

Die Sorge sei unbegründet, erklärt Kultur-Koordinator Klaus-Peter Lauche dem Sonntagsblatt. Es sei nicht aber sinnvoll, das Kunstwerk schon vor Abschluss der Baumaßnahmen aufzustellen. Im April sei die Schule fertig, dann gehe es an die Außenanlagen, der Platz für die Wasser-Skulptur sei bereits festgelegt.

Ganz abwegig ist die Sorge um die Zukunft des Kunstwerks aber nicht: Der zwei Meter hohe Bury-Brunnen vor dem Grimme-Institut musste vor vielen Jahren repariert werden – und wurde nie wieder aufgestellt. Heute ist der Ex-Brunnen eine riesige Pflanz-Schale.