Endstation Dorsten

Dorsten. Der Bahnhof ist keine Insel mehr, er ist nur noch eine Halbinsel. Vorausgesetzt, die „Variante 2B“ wird realisiert: Eine Unterbrechung der Bahngleise, die westlich des Dorstener Bahnhofs verlaufen, zwischen dem Bahnhofsgebäude und dem Zentralen Omnibus-Bahnhof. Das wäre die optimale Voraussetzung, um in dem historischen Gebäude eine attraktive Gastronomie zu etablieren.

Seit fast drei Jahren wird in der Stadtverwaltung an einem Plan für das Bahnhofsumfeld gearbeitet. Das größte Hindernis für eine Nutzung war die umständliche Zuwegung. Aber auch die unberechenbaren Sanierungskosten und die Verzögerung bei der Umstellung auf elektronischen Betrieb des Stellwerkes. Unstrittig ist nur eins: Der Bahnhof muss saniert werden.

Jetzt gibt es die Idee einer Lösung: Der RE 14 (Borken – Essen) wird von der Westseite auf die Ostseite verlegt. Dafür wird ein neuer Bahnsteig parallel zur Gelsenkirchener Straße angelegt.

Auf der Westseite des Bahnhofs fahren dann nur noch Züge, die in Dorsten enden. Der Oberhausener Zug fährt auf dem Bahnsteig 1 West ein, der dafür auf 70 cm Höhe angehoben wird (barrierefrei). Für die Dortmunder und Coesfelder Züge endet ebenfalls die Fahrt auf der Westseite. Dazwischen gibt es keine Verbindung, mithin ist ein Platz möglich, der sich direkt an den Busbahnhof anschließen lässt. Dadurch entsteht vor dem Empfangsgebäude ein Freiraum für Außengastronomie. Langfristig könnte man sich eine direkte Vorfahrt der Busse vor den Bahnhof und die neuen Bahnsteige vorstellen.

Aber es gibt auch Nachteile. Aus „bahntechnischen Sicherheitsgründen“ sind noch „Durchrutschwege“ zu berücksichtigen, deren Länge abhängig von der Einfahrgeschwindigkeit der Züge ist. Diese Wege sind mindestens 50 Meter lang, entsprechen müssen die Bahnsteige nach Süden und Norden verschoben werden. Das erhöht die Umsteigezeit. Und weil die Züge langsamer einfahren müssen, verlängert sich auch deren Fahrzeit. Beides zusammen macht die Bahnnutzung unattraktiver.

Also möchte der VRR die heutige Gleisanlage beibehalten, weil die Umsteigewege von Bahn zu Bahn sehr günstig sind.

Jetzt müssen die Sachverständigen ran. Eine „Streckenleistungsfähigkeitsanalyse“ soll die Verbesserung der Betriebsabläufe und der Fahrgastströme beweisen. Und die unterschiedlichen Kosten müssen auch noch ermittelt werden.

Der Investor, der Dorstener Architekt Thomas Pfründt, hat das historische Gebäude mittlerweile erworben. Er will unten Gastronomie und oben Büros einrichten. Die Zufahrtstraße gehört ihm auch, darauf sollen Parkplätze entstehen.

Samstag, 26. Februar 2011, 15:42 • Verfasst in Dorsten

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