Banker fand viel Zeit für Internet-Kontakte

Dorsten. In einem Monat 8530-mal die Internetseite einer Boulevardzeitung anzuklicken, das ist schon eine Leistung. Allerdings keine, auf die der Alleinleiter einer Filiale der Dorstener Volksbank stolz sein kann. Im September letzten Jahres erhielt der 50-Jährige die fristlose Kündigung, jetzt traf man sich vor dem Arbeitsgericht Herne. Das stellte sich auf die Seite des Bankers.

34 Jahre lang war die Zusammenarbeit völlig problemlos gewesen, doch dann fiel bei einer statistischen Auswertung die intensive Nutzung der Internetsite auf. „Missbräuchlich verbrauchte Arbeitszeit“ kritisierte der Arbeitgeber. Und eine „geschmacklose Nutzung“ der betrieblichen E-Mail-Adresse zur Anbahnung von Sex-Terminen fand die Volksbank so bedenklich, dass sie zur fristlosen Kündigung schritt.

Der Versuch, eine einvernehmliche Lösung zu finden, schien zunächst erfolgreich: Die Bank war bereit zur Umwandlung in eine fristgerechte Kündigung samt Nachzahlung von sieben Monatsgehältern (mehr als 25.000 Euro). Doch der Filialleiter wollte nicht.

Die lange Betriebszugehörigkeit hat sicher eine wichtige Rolle bei der Gerichtsentscheidung gespielt: Es gab der Klage des Betroffenen statt. Der Anwalt der Bank kündigte an, in die nächste Instanz zu gehen.

Samstag, 29. Januar 2011, 14:35 • Verfasst in Dorsten, Vest

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