Nach den Clowns kamen die Tiere

Gaby Valtwies auf dem Nikolausmarkt im Alten Rathaus Foto: Kübber

Haltern (rk). Sie macht tierisch schöne Dinge: Gaby Valtwies ist seit fast 25 Jahren Hobbytöpferin, Spezialgebiet Tiere, beispielsweise lustige Vögel. „Ich hatte immer schon gerne geformt und habe mir als Kind öfter für 30 Pfennig eine Stange Knetgummi gekauft, erinnert sie sich. „Als Erwachsene habe ich immer noch Spaß daran.“

Ihre „Töpferkarriere“ begann mit zwei Kursbesuchen in Lippramsdorf, hier eignete sie sich die Grundkenntnisse an. „Alles Weitere habe ich mir dann selber beigebracht und mich stetig weiterentwickelt.“ Und zwar so weit, dass sie nun schon seit zwölf Jahren selber Töpferkurse anbietet – für Kinder und einen Elternteil, wobei auch schon mal die Großmutter mitkommt.

Kinderfiguren waren die ersten Motive von Gaby Valtwies. „Das waren zum Beispiel ein lesendes Kind oder ein Kind auf einer Bank. Diese Figuren konnten gut im Garten aufgestellt werden. Oder Figürchen für drinnen.“ Irgendwann war das nicht mehr ‚in’ und sie kam auf Tierfiguren.

Den Ton bezieht sie von einer Firma aus Münster. „Im Sommer töpfere ich oft auf der Terrasse, weil ich dort viel Licht habe. Manchmal auch im Esszimmer, ansonsten im Hobbyraum im Keller.“ Gaby Valtwies geht ihrem Hobby nur nach, wenn sie dazu Lust hat: manchmal eine Woche am Stück, dann schon mal 10 bis 14 Tage gar nicht. Vor allem aber ab November ist sie stark im Einsatz. Dann bereitet sich die 58-Jährige auf den Nikolausmarkt vor – wie schon seit 18 Jahren. Ihr Mann hilft ihr dabei, mehrere randvolle Kisten zum Alten Rathaus zu bringen.

„Am Anfang waren meine Clowns besonders beliebt, jetzt sind Tiere stark gefragt. Vieles habe ich für den Garten gefertigt, zum Beispiel eine größere Hirtengruppe.“ Mit dem Verkauf war sie dieses Jahr weniger zufrieden. „Es lief wegen des schlechten Wetters nicht gut. Der letzte Sonntag war am besten, da war das Wetter wieder schön und ohne Schnee. Da kamen die Leute wieder raus.“

Das Töpfern verlangt flinke Finger: „Der Ton wird schnell trocken und ist dann nicht mehr zu gebrauchen.“ Als nächstes müssen die zumeist kleineren Kunstwerke eine Woche lang trocknen, dann in einen speziellen Ofen. „Das erste Brennen fängt bei 18 Grad an und steigert sich nach und nach bis 800 Grad. Der Ofen läuft dann eineinhalb Tage. Danach pinsele ich eine spezielle Glasur auf und dann wird nochmals bis 1.060 Grad gebrannt.“ Der Sinn des zweiten Brennens: „Die Farben der Glasur verblassen nicht, weil sie reingebrannt sind und sie halten deshalb auch draußen.“ So können diese schönen Dinge unbesorgt jahrelang im Freien stehen.

Wer sich die Kunstwerke von Gaby Valtwies anschauen möchte, der kann dies am 27. März auf einem Künstlermarkt in Coesfeld (Autohaus Tönnemann zugunsten der Tschernobylhilfe) oder im Sommer im Schloss Berge tun.

Sonntag, 26. Dezember 2010, 14:22 • Verfasst in Haltern

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