Einkaufs-Kubus ersetzt das Lippetorcenter

Dorsten. In der zweiten Jahreshälfte 2011 kommt der Abriss des Lippetorcenters, 2013 wird die „Galerie Lippe“ eröffnet. Das sind die Eckpunkte der Planung – wenn alles reibungslos läuft. Investor Herbert Krämer stellte in dieser Woche schon mal die Gebäudehülle vor, um das Innenleben wird noch mit den potenziellen Mietern gerungen.

Das verwinkelte Einkaufscenter, das sich mit westfälischen Spitzgiebeln an den Charakter der Altstadt anpassen wollte, weicht einem massiven Baukörper mit klarer Kante und 17 Metern Höhe. Ein Kubus aus rotbraunem Klinker mit markanter Glasgestaltung über Eck. Drei Etagen Einkaufen (12.500 Quadratmeter), darüber drei Etagen Parken (400 Plätze).

Die künftige „Galerie“ kommt exakt mit der Fläche des heutigen Gebäudes aus. Ein anderer Bau-Interessent hatte „vorsichtshalber“ schon mal Nachbargrundstücke erworben, auf denen er nun sitzen bleibt. Eine Erweiterung der Einkaufszone nach Westen schließt die Stadt definitiv aus – keine Chance für ein Lebensmittel-Kaufhaus wie z.B. Kaufland. Die Galerie Lippe sei als Ergänzung zur Innenstadt geplant, nicht als Konkurrent, betont Bürgermeister Lambert Lütkenhorst noch einmal.

Zweifel, dass sich die 50 bis 60 Millionen Euro Investitionen rechnen, hat Herbert Krämer nicht. Das Haus sei nahezu eine Kopie seines Einkaufszentrums in Mönchengladbach und das liefe ausgezeichnet.

Entsprechend groß sei das Interesse an Dorsten. Für alle Flächen sei man im Gespräch mit Mietern, im Frühjahr würden die Verträge abgeschlossen (im Augenblick wird noch an baulichen Details gearbeitet). Mehrere Ankermieter stünden bereit. Am Ende sollen hier 300 bis 400 Arbeitsplätze entstehen.

Der Gebäudeabriss ist auch mit einer Tieferlegung der unteren Platte verbunden. Das führt dazu, dass der Weg von der Lippestraße zum Haupteingang nicht bergauf führt. Der Übergang über den Westwall muss auch noch geklärt werden. Eine großflächige Bevorzugung der Fußgänger (ähnlich wie in Essen) ist denkbar, eine Sperrung der Straße nicht.

Die Verbindung von der Hochstadenbrücke zum Center muss neu gestaltet werden, dort gibt es derzeit mehrere Höhenversprünge. Ob das Center am Wochenende offen ist (Eiscafe, Wiener Cafe) ist noch nicht klar. Ebensowenig die Zukunft der Pavillons, die jetzt in der unteren Ebene dem Einkaufszentrum vorgelagert sind.

Noch ist das alles Theorie. Gut möglich, dass es Neider gibt, die auf ein Scheitern setzen. Bis Ende Juli muss der Investor sich entscheiden, ob er den Galerie-Bau durchzieht. So lange läuft die Option für die Rückgabe des ersteigerten Lippetorcenters.

Samstag, 27. November 2010, 11:13 • Verfasst in Dorsten

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