Bedenken gegen den Bau neuer Lippedämme

Marl/Haltern. Die Lage war ernst, aber nicht kritisch: Das Hochwasser der vergangenen Woche war in Marl (5,40 m) und Dorsten (8.90 m) eindrucksvoll, doch für die Lippedämme offenbar keine Gefahr, wie der Lippeverband beruhigte. Gleichwohl wird in Marl bereits ein neuer Damm gebaut, weil die Bezirksregierung höchsten Handlungsbedarf sieht.

Seit Oktober ist der nordwestliche Zipfel des Lippedammes in Arbeit. Westlich des Oelder Weges läuft hier der Damm sanft nach Norden aus und öffnet der Lippe eine weite Überschwemmungsfläche. Hinter dem derzeitigen Damm wird nun ein neuer gebaut.

Viele Politiker in Marl und in Haltern haben Sorge, dass die geplante umfangreiche Dammerneuerung westlich der Lippramsdorfer Straße Nachteile bringt. Der Marler Rat hat sich jetzt einem Antrag von CDU, FDP und Bürgerunion angeschlossen, die vorhandenen Deiche in ihrer jetzigen Trasse zu belassen, die Deichkronen anzuheben und die Deiche zu verstärken.

„Die Hochwasserschutzmaßnahmen sind ausgewogen und nach technischen und wirtschaftlichen Erfordernissen sparsam zu planen und auszuführen, wobei ökologische Belange und wirtschaftliche Interessen des Chemieparks im Einvernehmen mit den dortigen Anwohnern und Arbeitnehmern in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander angemessen zu berücksichtigen sind“, heißt es in der Resolution.

Die Politiker sorgen sich einerseits über die Kosten von 85 Millionen Euro für die Deichverlegung und die ökologische Aufwertung der Lippe, andererseits auch um mögliche Einschränkungen für das unmittelbar angrenzende Chemiegebiet.

Am 14. und 15. Dezember geht es in Haltern weiter. Dann ist im Rathaus ein Erörterungstermin, aber nur für die Betroffenen.

Dienstag, 30. November 2010, 12:46 • Verfasst in Marl

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