Ausspäh-Verdacht verdichtet sich weiter

Marl/Dorsten. Der Verdacht gegen den 46-jährigen Marler Schiedsrichter, mit Minikameras Turnhallen-Duschräume ausspioniert zu haben, hat sich verdichtet. Nach Angaben der Polizei wurde belastbares Material auf dem sichergestellten PC entdeckt.

Wie das Sonntagsblatt berichtete, hatten Schüler zwei Minikameras in Duschgelflaschen gefunden, die in den Duschräumen einer Sporthalle aufgestellt waren und dort filmen konnten.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des 46-jährigen Marler Schiedsrichters fanden Experten nun belastbares Material. Dazu muss der Mann, der sich anwaltlich vertreten lässt, noch vernommen werden. Die Ermittlungen dauern an.

Der Marler war auch Schiedsrichter, als vor zwei Jahren Mini-Kameras in Borken entdeckt worden waren. Vor fünf Jahren war er schon einmal aufgefallen und angezeigt worden, das bestätigte Oberstaatsanwalt Wilhelm Kassenböhmer. Das Verfahren sei aber schon im selben Jahr wieder eingestellt worden, weil es keinen hinreichenden Tatverdacht gab.

Der Marler habe nie aus seinen pädophilen Neigungen einen Hehl gemacht, heißt es aus seinem Bekanntenkreis. „Die 15-Jährigen sind die Besten“, soll er bisweilen öffentlich geschwärmt haben.

Seinen Lebensunterhalt habe er sich im Wesentlichen durch seine Schiedsrichtertätigkeit verdient. Sport ist offensichtlich ein wichtiges Element in seinem Leben: Sauna, Sportstudio und der Badeweiher im Sommer seien seine bevorzugten Anlaufpunkte, erzählt man sich. Und in jedem Jahr habe es ihn zu einem ausgiebigen Urlaub nach Thailand gezogen, danach habe er begeistert von seinen jungen Bekanntschaften erzählt. Seine Zuhörer waren irritiert.

Samstag, 27. November 2010, 14:46 • Verfasst in Vest

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