Übergangswohnheim als Zentrale für Einbruchserie

Marl. Das Übergangsheim Röttgershof in Marl war offenbar acht Monate lang Ausgangspunkt einer gewerbsmäßigen Einbruchsserie durch das Ruhrgebiet. Fünf Marler stehen jetzt vor dem Landgericht Essen, um sich für 43 Wohnungseinbrüche in wechselnder Beteiligung zu verantworten.

Die Angeklagten sind Angehörige der aus dem Ausland zugezogenen Familie M. und der „nach Roma-Art“ angeheirateten Familie N. Die ursprünglich aus Serbien stammenden Familien waren in dem städtischen Wohnheim an der Langenbochumer Straße in Marl untergebracht.

Die Angeklagten hätten beschlossen, die Familieneinkünfte durch Straftaten aufzubessern, so der Vorwurf. Deshalb hätten sie mit Mitgliedern der in Köln ansässigen Großfamilie G./D. im Sommer 2009 eine Bande von Wohnungseinbrechern organisiert, an deren Spitze der Angeklagte Novica M. sowie Dragan G. gestanden hätten. Bei den übrigen Bandenmitgliedern soll es sich um deren Kinder bzw. Neffen handeln. Verstärkung erhielt die Bande im Dezember 2009 durch zwei eigens aus Belgien angereiste Brüder.

Die beiden Chef sollen den Einsatz ihrer minderjährigen und erwachsenen Kinder kontrolliert und koordiniert haben, auch die aus Belgien dazugekommenen Brüder wurden mit einbezogen. Sie teilten die Einbruchsteam für den jeweiligen Tag ein, kümmerten sich um die Weiterverwertung der Beute und organisierten den Bandenmitgliedern konspirative Wohnungen in Gelsenkirchen und Marl.

Die Aufteilung der Beute bzw. des Erlöses habe sich nach der Zusammensetzung der Teams gerichtet: Entweder nach Anteil der beteiligten Familien oder eben allein für die Familien.

Der angeklagte banden- und gewerbsmäßige Diebstahl wird in der kommenden Woche vor dem Landgericht Essen verhandelt.

Sonntag, 28. November 2010, 12:46 • Verfasst in Marl

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