Mit dem Mountainbike durch die „Grüne Hölle“

Vest. Wald. Wohin das Auge reicht. Und mittendrin der kernige Klaus Stiller, mit stolzem Schnauzer und silbernem Helm. Und ohne den, sagt er, geht hier gar nichts.

Der 62-jährige Klaus aus Marl ist seit zehn Jahren Vorsitzender der Haard-Biker. Der Name ist Programm: 42 Mitglieder und zahllose Gelegenheitscrosser strampeln auf Mountainbikes durch die Haard.

„Viele Mitglieder kamen vom Joggen zum Mountainbike. Manchmal mit Knieproblemen“, erklärt der Vorsitzende. Der Reiz liege in der Natur: „Rennrad habe ich auch mal probiert. Das ist nicht meins, der Wald fehlt.“

Und der hat es in sich: „Grüne Hölle“ nennen die Haardbiker ihr Territorium. Ganz viele, ganz enge Pfade, auch Trails genannt, führen über teils brutale Höhenmeter durch den Forst. „Wer mit dem Sport anfängt, muss leidensfähig sein“, sagt Stiller. Er spricht aus Erfahrung. Vor Jahren wagte er mit seinem Sohn seine allererste Tour um den Gardasee – „Ich bin tausend Tode gestorben“, Klaus Stiller lacht. „Am Ende lag ich in der Wiese, alle Viere von mir gestreckt.“

Klaus wurde besser und suchte Gesellschaft. „Alleine Fahren ist doof.“ Und die Gruppe hat ihren Reiz: Schon mit wenigen Mitfahrern werde so ein Berg ganz schnell zur Olympiade. Anschluss suchte auch Sebastian Erhardt. Der 19-Jährige wurde über das Internet auf den Verein aufmerksam. „Bei meiner ersten Fahrt hing ich an Klaus Hinterrad. Die schmalen Wege machen schon richtig Laune.“

Wie findet man gute Trails? „Rauf auf den Sattel und losfahren. Und keine Angst vorm Umdrehen.“ Irgendwann, so der Vorsitzende, kennt man sich aus. Wichtig sei auch der Respekt vor der Natur. Heißt: Nur auf Wegen fahren, keine Spuren hinterlassen und andere Waldbesucher respektieren. Stiller betont: „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Förstern. Das ist uns wichtig“.

Samstag, 23. Oktober 2010, 12:48 • Verfasst in Marl, Oer-Erkenschwick

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