Wieviel Impfschutz braucht mein Kind
In Deutschland gibt es keinen Impfzwang. Die Entscheidung für oder gegen wichtige Schutzimpfungen für Kinder liegt hierzulande bei den Eltern. Viel Freiheit – aber auch viel Verantwortung. Und nicht selten eine große Verunsicherung: Wem sollen frischgebackene Eltern vertrauen? Den offiziellen Impfempfehlungen? Oder ist an den Argumenten der Impfgegner doch etwas dran? Sicher ist: Es gibt in der modernen Medizin keine wirkungsvollere Waffe zur Vorbeugung schwerer Infektionskrankheiten als die Impfungen. Damit Eltern gut informiert entscheiden können, beantworten unsere Experten am Lesertelefon alle Fragen rund ums Thema „Kinderimpfungen“.
Die Fakten sprechen fürs Impfen
Manche Eltern haben die Sorge, dass Impfungen die Entwicklung eines starken Immunsystems stören und die Entstehung von Allergien begünstigen könnten. Andere fürchten schwere, akute Impfreaktionen. Doch die nüchterne Betrachtung der Fakten spricht eindeutig für die Schutzimpfungen: So konnte kein Zusammenhang zwischen Allergien und Impfungen nachgewiesen werden. Und den äußerst seltenen Komplikationen nach einer Impfung stehen schwere Krankheitsverläufe bei ungeimpften Kindern – zum Teil mit Todesfolge oder bleibenden Schäden – gegenüber. Ein Beispiel: Bei einer von 1.000 Masernerkrankungen kommt es zu einer gefährlichen Gehirnhautentzündung – aber nur nach einer von einer Million Masernimpfungen.
Impfschutz gegen Kinderkrankheiten – auch für Erwachsene wichtig
Kinderkrankheiten können nicht nur Kinder treffen: So war in den Jahren 2006 und 2007 jeder fünfte Masernkranke 20 Jahre oder älter, Keuchhusten trifft heute bei uns in erster Linie Erwachsene. Darauf hat jetzt auch die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut reagiert und empfiehlt seit Juli dieses Jahres allen Erwachsenen die Keuchhusten-Impfung sowie allen nach 1970 Geborenen mit unzureichendem Impfschutz die Masernimpfung. Der Gedanke dahinter: Jede geimpfte Person ist nicht nur selbst vor einer Erkrankung geschützt, sondern stellt auch eine Barriere in der Infektionskette dar. Säuglinge, die noch zu klein für eine Impfung sind, sind auf diesen indirekten Schutz durch ihr Umfeld angewiesen.
Kostenfreier Expertenrat am Telefon
Ist die Sechsfach-Impfung nicht zuviel für das Immunsystem meines Kindes? Welchen Impfschutz sollten Frauen mit Kinderwunsch unbedingt haben? Ich bin schwanger, sollte ich mich jetzt gegen Grippe impfen lassen? Ist es wirklich nötig, mein Baby schon so früh impfen zu lassen? Solange ich stille, ist mein Baby doch durch den Nestschutz vor allen gefährlichen Krankheiten geschützt, oder? Warum wird die Impfung gegen Windpocken empfohlen? Die sind doch harmlos… Ist Rotavirus-bedingter Brechdurchfall wirklich so gefährlich, dass eine Impfung notwendig ist? Alle Fragen zum Thema „Kinderimpfungen“ beantworten die Experten unserer Lesertelefonaktion – vertraulich, kompetent und kostenfrei:
Dr. med. Thomas Fischbach; Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Mitglied des Bundesvorstands der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands BVKJ e.V., Solingen
Dr. med. Britta Gartner; Ärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Senior Medical Adviser, GSK, München
Dr. med. Gerhard Hofmann; Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin; Dozent für Prävention im Säuglings- und Kindesalter, Julius-Maximilians-Universität, Würzburg
Dr. med. Hubert Radinger; Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Bonn
Rufen Sie an! Donnerstag, den 28. Oktober, 10 bis 17 Uhr. Gebührenfreie Rufnummer 0800 – 0 60 4000.
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