Eon-Kraftwerk: Die Abstands-Frage

Datteln. Im Streit um das Dattelner Eon-Kraftwerk gibt es neue Töne: Es ist Lob zu hören! Das spendeten die Dattelner Grünen der Dattelner SPD, weil die erst einmal klären lassen will, ob der Abstand von Kraftwerk zu Wohnbebauung (derzeit 500 Meter) ausreicht. Oder ob nicht der Richtwert für Großkraftwerke gilt, nämlich 1500 Meter.

Genau auf diesen Punkt hatte bereits vor fast einem Jahr das Oberverwaltungsgericht Münster ausdrücklich hingewiesen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Peter Müller fordert nun, die Stadt Datteln solle der Bezirksregierung Münster empfehlen, die Abstandsfrage mit einem Gutachten zu klären.

Die Grünen ahnen das Ergebnis: Die Bezirksregierung solle die Klärung mit Hilfe des Landesamtes für Umwelt und Verbraucherschutz durchführen. Das untersteht dem Umweltministerium, das die Einhaltung des Abstandserlasses kontrolliert. Der sieht 1500 Meter vor, Eon hält nur rund 500 Meter ein.

Raimund Schorn-Lichtenthäler, Fraktionsvorsitzender der Dattelner Grünen, jubelt, endlich sei bei der Dattelner SPD der Knoten geplatzt. Doch den „dramatischen Richtungswechsel“, den die Grünen bei der SPD sehen, den weist Hans-Peter Müller zurück.

Er schätzt, dass das Prüfverfahren ein Jahr dauert – in dieser Zeit würden auf keinen Fall die beiden letzten Teilbaugenehmigungen für Eon kommen.

In dieser Zeit kann auch kein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Aber die SPD will sich nicht drängen lassen. Rechtssicherheit sei wichtiger.

Die Grünen machen schon weiter Druck. Schorn-Lichtenthäler: „Jetzt heißt es, einen sofortigen vollständigen Baustopp zu verhängen, damit die unsinnige Geldverschwendung ein Ende nimmt.“

Sonntag, 29. August 2010, 16:14 • Verfasst in Datteln

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