„Kurt, hau ihn kaputt!“

Vest. So aufregend hatte sich der Freier das Treffen mit einer Frau sicher nicht vorgestellt. Er wurde im Dezember 2006 das Opfer eines Marler Ehepaares, das ihm bei einem vermeintlichen Schäferstündchen seine Geldbörse mit mindestens 150 Euro nahm. Jetzt steht der 61-jährige Marler Kurt E. vor dem Landgericht Essen. Die Anklage: Schwere räuberische Erpressung.

Der Vorwurf: Der Angeklagte und seine Ehefrau (die anderweitig verfolgt wird) seien übereingekommen, einen Freier in Essen im Bereich Pferdebahn-/Helenenstraße auszurauben. Nachts um 1 Uhr nahm er die Frau in seinem Fahrzeug auf und vereinbarte mit ihr, für sexuelle Dienste 30 Euro zu zahlen. Dann dirigierte sie in ihn in das Industriegebiet.

Dort habe sie aber nur widerwillig mit den sexuellen Handlungen begonnen, heißt es in der Anklage. Denn der Angeklagte sei noch nicht vor Ort gewesen. Als er dann kam, wollte er die Fahrertür öffnen, doch die war verschlossen. Daraufhin habe er dem Mann im Wagen eine 40 Zentimeter lange Eisenstange drohend vorgehalten und ihn aufgefordert, die Tür zu öffnen.

Seine Frau habe vereinbarungsgemäß geschrien: „Kurt, mein Handy! Der hat mein Handy!“ Gleichzeitig öffnete sie ihrem Mann die Fahrertür, nahm das im Fußraum liegende Handy ihres Freiers und verließ das Auto.

Draußen rief sie ihrem Mann zu: „Kurt, hau ihn kaputt!“ Der Freier glaubte, die Frau habe tatsächlich ein Handy mitgehabt und suchte danach. Damit wollte er die Situation beruhigen. Gleichzeitig stieg er aus dem Fahrzeug aus. In dieser Situation soll der Angeklagte in das Fahrzeug gegriffen und das Portemonnaie an sich genommen haben. Dann flüchtete das Paar.

Samstag, 28. August 2010, 16:14 • Verfasst in Vest

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