Bürger stoppen Pläne für Asyl-Anbau in Üfte

Schermbeck. Rein theoretisch war es eine gelungene Lösung. Doch tatsächlich wollen sie die Schermbecker nicht: Einen Anbau an das Asylbewerber-Heim in Üfte, um dort alle Bewerber unterzubringen. Die Politiker haben nun entschieden: Den Anbau soll es nach Bürgerprotesten nicht geben, stattdessen rückt nun das Feuerwehrgerätehaus Altschermbeck nach vorne.

Vor einem Jahr waren sich Politik und Verwaltung einig: Die Unterkunft am Schulweg 4 sollte um 15 Zimmer (je 14 qm), zwei Bäder und einen Gemeinschaftsraum erweitert werden. Hier gibt es bereits auf 470 qm acht Wohnungen in denen 20 Asylbewerber wohnen. Elf weitere kämen hinzu, wenn das angemietete Gebäude an der Alten Poststraße 99 aufgegeben wäre. Die Kosten von 355.000 Euro sollten vom Konjunkturpaket II getragen werden. Das Problem schien gelöst.

Es war unter anderem durch die Trinkwasserverordnung ausgelöst worden. Nach einer Novellierung hatte die Gemeinde festgestellt, dass es „in einigen gemeindlichen Gebäuden eine erhebliche Ansammlung von Legionellen im Trinkwasser“ gab. Ein Fachunternehmen hielt neben zwingenden Erstmaßnahmen eine grundlegende Sanierung für notwendig. Kostenschätzung: 140.000 Euro. Danach strich die Gemeinde das Gebäude aus ihrer Nutzungsliste, weil es sich nunmehr als unwirtschaftlich erwies.

Doch die große Lösung, nämlich der Erweiterungsbau in Üfte, stieß bei der Bevölkerung auf energischen Widerstand. Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter erhielt eine Liste mit 667 Unterschriften.

Seither werden Alternativen diskutiert: Ein nicht genutzes Bürogebäude im Gewerbegebiet anmieten (dafür wäre erst ein Nutzungsänderungsantrag nötig) oder eine Fläche des Bauhofes zu bebauen. Oder Wohnungen auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt anzumieten.

Inzwischen hat die CDU (die in Schermbeck die absolute Mehrheit hat) angeregt, die Verwaltung solle alle Möglichkeiten prüfen: Anmietung oder Kauf von Wohnungen, Gebäuden und Grundstücken. Vielleicht kann auch für 350.000 Euro das Feuerehrgerätehaus Altschermbeck „energetisch saniert“ werden. Damit könnten dann die Konjunkturpaket-II-Mittel gerettet werden. Weg sind auf jeden Fall die 50.000 Euro, die die bisherigen Planungen gekostet haben.

Viel Zeit kann sich die Gemeinde für neue Überlegungen nicht lassen. Der alte Standort Alte Poststraße ist zum Jahresende gekündigt worden.

Wednesday, 18. August 2010, 11:48 • Verfasst in Dorsten

1 Kommentar:

Marl - Blog - 18 Aug 2010 schrieb,

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