Groß: Kohle-Kompromiss mit Füßen getreten

Marl. Mit großem Unverständnis reagiert der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Groß auf den Vorschlag der EU-Kommission, die Kohlesubvention bereits 2014 zu stoppen: „Der im Jahr 2007 mühsam gefundene Kompromiss zur Förderung der deutschen Steinkohle bis 2018 wird durch den EU-Vorschlag mit Füßen getreten und darf meines Erachtens in Deutschland keine Zustimmung finden.“

Gerade im Ruhrgebiet, das vom Strukturwandel besonders betroffenen sei, würde eine vorzeitige Schließung der Zechen zu erheblichen Problemen führen. „Betriebsbedingte Entlassungen wären zum Beispiel unvermeidbar.“ Insbesondere der nur durch den Kompromiss mögliche, sozialverträgliche Abbau der Arbeitsplätze in den kommenden acht Jahren sei ein gewichtiges Argument für den Erhalt des deutschen Bergbaus mindestens bis 2018 gewesen.

„In meiner Heimatstadt Marl sind zurzeit noch etwa 4000 Menschen im Bergbau abhängig beschäftigt, 10 Prozent davon sind Auszubildende.“

Groß verweist auch auf die Energie-Versorgungssicherheit. Weltweit wahrscheinlich steigende Energiekosten machten auch die deutsche Kohle wirtschaftlicher. „Steinkohle als ein Energieträger in einem Energiemix mit regenerativen Energien sichert den Menschen und der Industrie in unserem Land eine auch vom Atomstrom unabhängige Energieversorgung.“ Der in Deutschland geltende Beschluss zum Atom-Ausstieg 2020 finde bei der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger nach wie vor Zustimmung.

Durch die Entwicklung entsprechender Technologien müsse die Verbrennung von Steinkohle besser, sauberer und effizienter werden, so dass die im Kyoto-Protokoll vereinbarten Klimaschutzziele eingehalten werden können, so Michael Groß.

„Entgegen den kürzlich in der Presse zu lesenden Meinungen anderer SPD-Bundestagsabgeordneter aus der Region setze ich mich stets mit aller Kraft für den Erhalt des Sockelbergbaus auch nach 2018 ein!“

Sonntag, 25. Juli 2010, 13:26 • Verfasst in Marl

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