Massenunfall, Feuer, Chaos und drei Tote

Schermbeck/Dorsten. Die Massenkarambolage gestern auf der A 31 zwischen Schermbeck und Dorsten West hat drei Todesopfer gefordert. Bei der Untersuchung eines Fahrzeugwracks wurde am Abend auf der Rücksitzbank ein weiteres Unfallopfer gefunden.

Bei den getöteten Personen handelt es sich nach den Ermittlungen der Polizei um zwei 24- und 37-jährige Männer aus Viersen und einen 30-jährigen Mann aus Mönchengladbach. Die Männer waren mit einem VW Golf auf dem Heimweg von ihrer Arbeitsstelle. Sie verbrannten in ihrem Wagen, als ein LKW ungebremst in das Ende eines Stau fuhr, der sich aus harmloser Ursache gebildet hatte.

Dabei wurden mehr als zehn Fahrzeuge ineinander geschoben. Bei der Massenkarambolage wurden vier weitere Personen schwer und vier Personen, darunter ein Kleinkind, leicht verletzt. Gegen 15 Uhr war zwischen dem Parkplatz Holsterhausen und der Anschlussstelle Dorsten West in Fahrtrichtung Bottrop der LKW trotz eines blinkenden Warnschildes in das Stau-Ende gerast, nachdem es in Höhe der Kanalbrücken kurz zuvor schon einen Auffahrunfall gegeben hatte. In dessen Folge hatte sich der nachfolgende Verkehr in Richtung Süden etwa vier Kilometer bis ungefähr 100 bis 150 m hinter der Anschlussstelle Schermbeck aufgestaut, weil die Verkehrsteilnehmer nur über einen Fahrstreifen die Unfallstelle passieren konnten. Beamte der Autobahnwache Recklinghausen hatten die Unfallstelle und den Stau unter anderem mit Warnschildern abgesichert.

Der LKW-Fahrer, ein 47-jähriger Mann aus Kerpen raste dann mit seinem LKW ohne oder zumindest ohne erkennbare Geschwindigkeitsreduzierung in das Stauende. An der Unfallstelle brach Feuer aus, der LKW und sechs weitere Fahrzeuge brannten total aus.

Das Auto, in dem die drei Menschen verbrannten, ist bis zur Unkenntlichkeit verkohlt und zerquetscht. Nicht einmal der Fahrzeugtyp war auf den ersten Blick erkennbar. Die Dorstener Feuerwehr hatte unmittelbar nach dem Unfall einen so genannten MANV-Alarm (”Massenanfall von Verletzten”) ausgelöst und Rettungstrupps aus dem gesamten Kreis Recklinghausen zur Unterstützung gerufen.

Es bildete sich auf der Autobahn ein kilometerlanger Stau, zeitweise bis zu 12 Kilometer. Wartende Menschen klappten in der brütenden Hitze zusammen, Hilfskräfte versorgten sie mit Wasser.  Der Gesamtsachschaden wird von der Polizei auf cirka 200.000 Euro geschätzt.

Am Samstagmorgen sind nach dem verheerenden Verkehrsunfall auf der BAB 31 zwischen Schermbeck und Dorsten die Folgen des Unfall immer noch deutlich zu erkennen. Die Richtungsfahrbahn Emden ist wieder frei befahrbar. In Fahrtrichtung Bottrop blieben die beiden Fahrstreifen bis heute Mittag wegen notwendiger Reparaturarbeiten gesperrt. Die Auffahrt Schermbeck in Fahrtrichtung Bottrop ist noch gesperrt.


Am Samstag waren die Spuren der Katastrophe noch zu sehen.
Fotos: Bludau

Samstag, 3. Juli 2010, 14:17 • Verfasst in Dorsten

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