Kraftwerk-Zukunft steht auf einem dünnen Eis

Vest. Das Dattelner Eon-Kraftwerk steht vor einer ungewissen Zukunft. Die Bezirksregierung Münster hat zwar den Stilllegungsantrag des BUND für die laufenden Arbeiten abgelehnt. Doch in Datteln selber ist man in Sorge, ob das neue Verfahren für einen Bebauungsplan am Ende auch zum gewünschten Ziel (nämlich dem Weiterbau) führt. In Marl gibt sich die Politik gelassen: Mit einer neuen Landesregierung sei auch eine Überarbeitung der derzeitigen Planung zu erwarten.

Genau das ist bereits eingeleitet. Wie die Stadt Marl aus dem Regionalverband Ruhr (RVR) erfuhr, wird der Abschnitt Energie des Landesentwicklungsplanes noch einmal überarbeitet. Die Marler Politik will das Thema auf der nächsten Ratssitzung (8. Juli) diskutieren. Die Grünen forderten bereits, die derzeitige Planung solle schon jetzt zurückgezogen werden.

Vor der Theorie steht die Praxis. Und da kann in Datteln erst einmal weitergearbeitet werden, zumindest die zweite und dritte Teilgenehmigung, die bislang nicht angefochten worden ist. Deshalb lehnte die Bezirksregierung Münster auch eine Komplett-Stilllegung des Kraftwerksbaues ab.

In Datteln selber macht sich die Verwaltung weiter stark für das Kohlekraftwerk. Der Änderungsentwurf für den Landesentwicklungsplan sichere nur bestehende und genehmigte Kraftwerke, sorgt sie sich in einer ausführlichen Stellungnahme. „Datteln 4“ sei aber ein neuer Standort und könne nicht weiter gebaut werden. „Dies liefe den Zielen der Dattelner Stadtentwicklung entgegen“, so die Stadt Datteln.

Derzeit arbeiten mehr als 1000 Beschäftigte auf der Kraftwerks-Baustelle.

Samstag, 26. Juni 2010, 10:43 • Verfasst in Vest

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