Künstlerin mit Herz macht die Welt bunter


Charlotte Herkströter hier mit „Ihren“ Kindern. Foto: Passmann

„Wer bei mir malt, schaut sich die Umwelt hinterher bewusster an!“ sagt Charlotte Herkströter über ihre Arbeit mit Kindern und Erwachsenen. Seit etwa vier Jahren lebt die gebürtige Allgäuerin mit Mann, zwei Kindern und drei Bartagamen in Sythen und hat hier eine neue Heimat gefunden.

In Kindergärten bietet Charlotte Herkströter Malangebote für die Kleinsten an, in Gruppen bis zu sechs Kindern, und in Grundschulen wie der St. Josef-GS in Sythen und der Eichendorffschule in Haltern. Und hier zeigt sich die eigentliche Passion. Begeistert berichtet die Malerin, die von Kindern auf so 20 bis 30 Jahre alt geschätzt wird, von den Erlebnissen mit den Kleinsten.

„Kinder und auch Erwachsene sind immer weniger in der Lage aufgrund der kurzen Sequenzen beim Fernsehen oder bei Computerspielen, sich für längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. Selbst die unruhigsten Kinder kommen jedoch beim Malen zur Ruhe und zeigen eine unglaubliche Konzentration bei der „Arbeit“,“ beschreibt die Malerin ihre Intention.

Obwohl sie aus einer künstlerisch ambitionierten Familie entstammt, wählte Charlotte Herkströter zunächst den Beruf der Krankenschwester. Pädagogik und Psychologie waren damals schon Bestandteil der sehr fundierten Ausbildung, sagt sie im Gespräch mit dem Sonntagsblatt. So war es kein Zufall, dass sie über das Malen mit Patienten ihre wirkliche Neigung, die Kunst und das Vermitteln von Kunst entdeckte. In Abendschulen und Kursen erlernte sie die verschiedensten Techniken. Die Vielseitigkeit und Flexibilität der Künstlerin wird deutlich, wenn sie aus ihrem Leben erzählt: Arbeitsaufträge als freie Künstlerin in onkologischen, kardiologischen und psychosomatischen Klinken und Ausstellungen u.a. bei renommierten Firmen wie BMW und Faber Castell werden nun durch Malkurse in der neuen Heimat ergänzt.

Nachdem sie in ihren Kursen die Grundtechniken vorgeführt hat, malen die Kinder nach dieser Vorlage mit selbst ausgesuchten Farben ihre eigenen Bilder. So gleicht trotz gleichem Thema kein Bild dem anderen.

„Malen kann jeder. Manche lernen schneller, manche brauchen mehr Übung“ so Charlotte Herkströter. „Über das Malen findet man zu seiner Mitte und kann sogar unbewusst Probleme lösen!“ Kindern diesen Weg zu zeigen und die Freude an der eigenen Kreativität zu wecken, statt im Fernseh- und Computeralltag zu versinken, sieht sie als ihre Aufgabe und Berufung.

Sonntag, 20. Juni 2010, 11:50 • Verfasst in Haltern

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