Dorsten. Die Dame ist gerade erst acht Wochen alt und trägt bereits einen Ring. „Anna“ heißt das Storchenjunge und den Ring mit dem unromantischen Zahlencode erhielt sie nun von einem Ornithologen „angehängt“.

Zahlreiche Natur- und Storchenfreunde hatten sich zur Beringung des diesjährigen Storchennachwuchses im Hervester Bruch in Dorsten eingefunden. Der Heimatverein hatte einen geländegängigen Hubsteiger besorgt. Erst als der kleine Tross der Fachleute kurz vor dem Nest-Standort angekommen war, verließ der Altvogel das Nest und suchte einen sicheren Platz in der Nähe. Der Vogelkundler Michael Jöbges ließ sich in die Höhe fahren. Regungslos verharrte das Jungtier im Nest und Jöbges konnte problemlos den Markierungsring am rechten Bein des Tieres befestigen.

Die Aktion war schnell beendet, es ging wieder abwärts und der Altvogel kehrte nach ein paar prüfenden Runden über dem Nest zu seinem Nachwuchs zurück.

Es ist in diesem Jahr zwar nur ein einzelnes Jungtier, das die Storcheneltern Werner und Luise große ziehen. Aber Michael Jöbges ist nach seinem Nestbesuch zufrieden: Der Nachwuchs wird ein Großer.

Das Jungtier wurde am 24. April geboren. „Es ist gut ernährt und wird bald mit den ersten Flugversuchen beginnen.“

Der Name „Anna“, den der Heimatverein ausgesucht hat, ist ein kleines Dankeschön für die gute Zusammenarbeit mit dem Eigentümer der Wiese, dem Landesbetrieb Straßenbau NRW. Deren Mitarbeiterin Anke Kluge ist die Namenspatin.