Ballons machen Ruhrgebiet zum Kulturgebiet

Vest. Viele wollten es sehen, doch nur wenige konnten das Gesamtkunstwerk auch wirklich erfassen: Hunderte von gelben Ballons sollten das Ruhrgebiet zum Kulturgebiet umwandeln. Doch die meisten sahen nur einzelne Ballons. Und beinahe wäre die ganze Aktion schon kurz nach dem Start wieder abgeblasen worden.

Rund 400 alte Zechenstandorte hat das Ruhrgebiet, über 311 wurden am vergangenen Wochenende die gelben „Schachtzeichen“ aufgelassen. Was am Boden mit fast vier Metern Durchmesser noch eindrucksvoll groß war, erschien in 80 Meter Höhe fast mickrig.

Und dann gingen an den ersten Tagen gleich 40 Ballons verloren. In Recklinghausen (Zeche Ludwig 1/2/6) ließ der Wind das Halteseil über eine scharfe Kante schleifen – das Halteseil riss ab. In Marl (AV Schacht 6) knallte der Ballon auf eine Gebäudekante und platzte. Andernorts rissen schlichtweg die Seile, an drei Standorten waren Vandalen am Werk. Deshalb musste die Bewachung nachts selbst auf abgeschlossenen Geländen organisiert werden.

Viele Standorte berichten, dass sich Familien auf den Weg gemacht hatten, um sich am Auflasspunkt zu treffen. Besonders begehrt waren die Aussichtspunkte des Ruhrgebietes, zum Beispiel die Hohewardhalde in Herten. Der Ansturm sei so groß gewesen wie sonst nur zu Silvester, freuten sich die Organisatoren der Ruhr.2010.

Am Pfingstmontag sollten die Ballons angestrahlt werden. Wegen des Windes mussten sie allerdings auf 30 Meter heruntergezogen werden. Ein zweites Nachtschachtzeichen ist am heutigen Samstag, 29. Mai, von 22 bis 1 Uhr geplant.

Übrigens versetzten die losgelassenen/losgerissenen Ballons die Organisatoren gleich zweimal in Schrecken. Nach den ärgerlichen Ereignissen meldete sich auch noch die Luftaufsicht: Die freifliegenden Ballons stellten eine Gefahr für den Luftverkehr dar. Wenn man das nicht unter Kontrolle bekomme, müsse die Aktion abgeblasen werden.

Danach wurden die Überwachungen an den Standorten verstärkt.

Samstag, 29. Mai 2010, 9:08 • Verfasst in Vest

1 Kommentar:

Webnews.de schrieb,

Trackback • 29. Mai 2010 @ 10:59

Ballons machen Ruhrgebiet zum Kulturgebiet…

Viele wollten es sehen, doch nur wenige konnten das Gesamtkunstwerk auch wirklich erfassen: Hunderte…


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.