Zukünftig freie Fahrt vor den Marler Stern?


Darf der Creiler Platz zukünftig von Autos befahren werden? Foto: Grone

Marl. Er ist der Mittelpunkt der Stadt, doch er ist fast unerreichbar: Der Rathausvorplatz, der offizielle Creiler Platz heißt und gelegentlich als Park- oder Kirmesplatz genutzt wird. Mit Millionenaufwand sollte er verschönert werden. Jetzt taucht der Vorschlag auf, ihn mit dem Auto erreichbar zu machen. Die Idee stößt auf energischen Widerstand.

„Ich kann mir das perspektivisch sehr wohl vorstellen“, umschreibt Bürgermeister Werner Arndt vorsichtig Überlegungen, eventuell Verkehr auf dem Creiler Platz zuzulassen. Den Anstoß dazu gab ein 15-Seiten-Gutachten, das der Marler Stern in Auftrag gegeben hatte und in dem 50 Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung aufgelistet sind. Dazu gehört auch das Anfahren des Stern-Haupteinganges mit Bussen und Taxen. „Sandkastenspiele“, zieht Center-Manager Olaf Magnusson das Thema aus der politischen Diskussion. Wohl wissend, wie sensibel die Politik auf Anregungen reagiert, die sie nicht selbst initiiert hat.

Wettbewerb zur Neugestaltung

Dabei sind immer mal wieder Ideen aufgekommen, den Platz befahrbar zu machen. Mal sollte eine Bus-Haltestelle direkt vor dem Stern eingerichtet werden. Sogar die Freigabe der Josefa-Lazuga-Straße (die früher mal die Bergstraße war) wurde schon mal angeregt – aber nicht weiter verfolgt. Nur ahnungslose (oder freche) Autofahrer nehmen gelegentlich die gesperrte Straße.

Denn den Rathausvorplatz kann man offiziell nur über eine bescheidene Zufahrt von der Sickingmühler Straße aus erreichen – ganz und gar unpassend zum gewaltig-repräsentativen Rathaus. Erfreulich, dass der Platz für Veranstaltungen im Rathaus stillschweigend zum Parken genutzt werden kann.

Man müsste mehr aus dem Platz machen, deshalb gab es einen Wettbewerb. Der Sieger darf für drei Millionen Euro das Gelände veredeln, auffallende Veränderungen sind nicht geplant. Eine Umsetzung ist derzeit kein Thema, der Stadt fehlt das Geld für den 20-prozentigen Eigenanteil.

Die Politiker verstehen, dass sich die Kaufleute ein Aufwerten des Haupteinganges wünschen. Aber sie zeigten auch Widerstand: Es gebe ein Entwicklungskonzept für die Stadtmitte, das bereits mit der Neugestaltung des City-Sees umgesetzt werde. Eine Freigabe des Platzes für Pkw sei kontraproduktiv, argumentierten sie im Stadtentwicklungsausschuss. Das Einkaufszentrum habe genügend Zugänge.

Bürgermeister Werner Arndt hat die Bildung eine Arbeitsgruppe angekündigt: Sie soll einen Überblick über alle vorhandenen Pläne verschaffen und die Rahmendaten sammeln. Erst dann wolle man über die Zukunft des Platzes reden.

Es bleibt eine große Diskrepanz zwischen Wollen und Können: Ohne Geld kann Marl nichts machen. Also hat die Politik ganz viel Zeit, um alle Aspekte ganz genau abzuwägen und auszudiskutieren.

Samstag, 29. Mai 2010, 10:08 • Verfasst in Marl

1 Kommentar:

Marl - Blog - 29 May 2010 schrieb,

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