„Wichtig ist es, das Brauchtum zu erhalten“

Sythen (rk). Ob sie sich vorstellen könnte, etwas mehr für den Heimatverein zu tun? Das fragte die Vorsitzende Ulla Alfermann vor einem Jahr die „Mühlenfrau“ Marlies Salewski. Die dachte zunächst, es ginge darum, einen Kuchen mehr zu backen. „Ja, natürlich“ antwortete sie. Und einige Wochen später war sie die neue erste Vorsitzende des Heimatvereins.

Seit vier Jahren erst war sie Mühlenfrau. Und in dieser „Funktion“ hatte sie zwei- bis dreimal Dienst pro Jahr und musste an den Donnerstagen mit einer weiteren Frau in der Sythener Wassermühle von 14.30 bis 18 Uhr Dienst tun und die Gäste mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen bewirten. „Die Dienstfrauen haben dann jeweils zwei Bleche Kuchen zu backen.“

Doch dann habe man ihr das Amt der Vorsitzenden angetragen. Sie sei sehr überrascht gewesen. „Wir sind 1977 aus Wanne-Eickel zugezogen. Unsere Tochter war damals neun Jahre alt.“ Nach einer reiflichen Bedenkzeit sagte sie zu. Auf der Jahreshauptversammlung im März 2009 wurde sie einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt, was sie schon beeindruckend fand. Sie löste Ulla Alfermann ab, die zehn Jahre das Amt innehatte. Für ihren Entschluss waren zwei Aspekte ausschlaggebend, erzählt sich: „Wichtig ist, das Brauchtum zu erhalten und zu fördern und die Gemeinschaft im Ort zu stärken. Die Mühle, das Schloss, das Freibad - das wäre alles nicht da ohne ehrenamtliche Helfer.“ Deshalb sei es wichtig, dass man sich in diesem tollen Ort einbringt. Zum anderen sei sie dankbar, in solch einem herrlichen Ort, solch einer wunderbaren Gegend wohnen zu dürfen. Sie und ihre Familie fühlen sich so richtig heimisch, es sei hier eine intakte, dörfliche Gemeinschaft.

Als Vorsitzende des Heimatvereins ist Marlies Salewski, die seit zehn Jahren dem Heimatverein angehört, nun nicht nur zwei- bis dreimal jährlich als Mühlenfrau nachmittags in der Mühle: „Eigentlich bin ich jetzt donnerstags immer mal kurz da, bei Bedarf auch länger.“ Sie freut sich, dass kürzlich vom Heimatverein acht neue Sitzbänke und ein Tisch im Dorf aufgestellt werden konnten, zwei sollen noch folgen.

Und die gelernte Schneiderin hat noch so einiges vor: „Wir haben zurzeit rund 700 Mitglieder. Ich habe gesagt, ich höre auf, wenn ich das 1.000 Mitglied geworben habe“, schmunzelt sie.

Sonntag, 23. Mai 2010, 11:57 • Verfasst in Haltern

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