Super-Feuerwerk verschreckte auch den Eisvogel


Marl. Das Superfeuerwerk über dem Flugplatz Loemühle wird möglicherweise Gegenstand eines weiteren Strafverfahrens: Bündnis 90/Die Grünen haben Anzeige erstattet, weil Eisvogel und Schwarzspecht bei der Brut gestört wurden.

Das Feuerwerk am 21. März war der praktische Teil einer Veranstaltung, die an dem Wochenende in Haltern stattfand (das Sonntagsblatt berichtete). Die Fachleute zeigten sich über Stunden, was in der Branche gerade angesagt ist. Selbst in Oer-Erkenschwick, Recklinghausen und Datteln sorgte die unerwartete Knallerei für derart viel Aufregung, dass die Polizei auf dem Marler Flugplatz einschreiten musste. Danach wurde die Frage nach Verstößen gegen das Immissionsrecht gestellt.

Jetzt nimmt sich die umweltpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Birgit Sandkühler, eines anderen Aspektes an. Der Feuerwerks-Schauplatz liegt neben dem Naturschutzgebiet „Die Burg“, nur durch die Autobahn A 43 getrennt.

Dieses Gebiet ist durch Gesetze streng geschützt, insbesondere dürfen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser- und Überwinterungs-Zeiten nicht gestört werden. Wer dagegen verstößt, dem drohen bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe. In der „Burg“ sind unter anderem der Eisvogel und der Schwarzspecht heimisch.

Die Grünen haben nicht nur den Veranstalter im Visier, sondern auch die Behörde, die die Erlaubnis zum Feuerwerk gegeben hat, „ohne die Vorschriften des Bundesnaturschutzgesetzes zu beachten“. Das war die Marler Stadtverwaltung.

Dienstag, 27. April 2010, 11:03 • Verfasst in Marl

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