Ehemalige WIR-Fraktionsvorsitzende wehrt sich


Recklinghausen. „Ich hätte das alles gerichtlich bekämpfen können, aber die Mühen nehme ich nicht auf mich.“ Claudia Ludwig, früher Wir-Fraktionsvorsitzende im Recklinghäuser Rat und heute in derselben Position für die UBP, muss sich noch immer mit den Vorwürfen ihres Ex-Fraktionskollegen Wolfgang Schliehe auseinandersetzen (siehe Sonntagsblatt vom 20. März 2010).

Seitdem Claudia Ludwig zusammen mit Jürgen Wehmeyer zur UBP gewechselt sind und Georg Schliehe allein für WIR im Rat sitzt, wird auf beiden Seiten die Vergangenheit bis in alle Details aufgearbeitet. Mit kontroversen Ergebnissen.

Wie beispielsweise Geldzahlungen für einen Mitarbeiter. Ludwig: „Das war nicht abgesprochen. Das Geld hätte nicht für Personal ausgegeben werden dürfen.“ Protokolle die das genehmigen? Sie seien zurückdatiert worden, der Inhalt entspreche teilweise nicht der Wahrheit. Selbst bei dem Prozess vor dem Arbeitsgericht sei gelogen worden: Schliehe habe gar nicht zehn Jahre hintereinander für die Fraktion gearbeitet. Ein wichtiger Punkt für die Frage bei Kündigungsfristen.

„Da ist so viel passiert, das kann kein Außenstehender nachvollziehen“, fasst Claudia Ludwig die vielen Geschichten zusammen. Natürlich könne sie belegen, dass mit ihr zusammen 30 Mitglieder aus WIR ausgetreten seien. „Die meisten Leute sind durch mich zu WIR gekommen und nicht durch Georg Schliehe“, rückt sie den Stellenwert der beiden Kontrahenten zurecht. Sie habe sich wesentlich um die öffentliche Darstellung gekümmert, Schliehe um die interne Arbeit. Er habe auch mal das Gerüst einer Haushaltsrede geschrieben, „aber dafür ist er ja auch bezahlt worden“.

„Ich habe nichts zu verbergen, ich kann alles belegen“, betont Claudia Ludwig.

Öffentliche Fortsetzung der Auseinandersetzung: 14. April vor dem Arbeitsgericht Herne. Es geht um die Kündigung Schliehes durch Ludwig. Und dann stehen da noch die gegenseitigen Strafanzeigen im Raum.

Sonntag, 28. März 2010, 11:12 • Verfasst in Recklinghausen

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