Marl. Selten findet ein teures Projekt so viel Zustimmung wie die Soziale Stadt Hüls-Süd. Am Donnerstag gab es den ersten Spatenstich für die zentrale, die weitaus teuerste Maßnahme: 11,3 Millionen Euro kostet der (bereits erfolgte) Abriss von drei Hochhäusern und der Neubau von 12 Punkthäusern in drei- bis viergeschossiger Bauweise am Ovelheider Weg.

Über 20 Jahre hatte sich der Stadtteil negativ entwickelt, insbesondere die acht Hochhäuser erwiesen sich als Probleme. Die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft Neuma hat schon viele Bemühungen hinter sich, die Entwicklung umzukehren: Einsatz von Hausmeistern und von Videokameras, Modernisierung der viergeschossigen Gebäude, Überarbeitung der Außenanlagen und Spielplätze, Angebote für Kinder und Jugendliche, Veranstaltungen, Einrichtung eines Neuma-Ladens für die Mieter. Die Wirkung war nicht durchschlagend.

Jetzt ist eine grundlegende Erneuerung des Quartiers ins Auge gefasst, mit den Neubauten geht es los. Daneben gibt es zahlreiche soziale Projekte, eine Aufwertung der privaten und öffentlichen Grünflächen, eine Überarbeitung des Ladenzentrums und die Einrichtung eines Freizeittreffs in der Martin-Luther-King-Schule.

Für die Mit-Finanzierung der beiden letzten Punkte wartet Marl allerdings noch auf das grüne Licht der Bezirksregierung. Bürgermeister Werner Arndt versteht nicht, warum das eine durchgeführt werden darf, das andere aber eine Absage bekommen könnte. Wahrscheinlich hängt die Zusage auch von dem Eindruck ab, den die Politik in Sachen Sparwillen zeigen muss. In den nächsten Wochen geht es um den Haushalt 2010 der Stadt Marl.

Immerhin ist „der entscheidende Meilenstein für die Aufwertung des Quartiers“, so Neuma-Geschäftsführer Christoph Thier, jetzt gestartet. In einem Jahr sollen die ersten Wohnungen fertig sein. Entsprechend der Nachfrage werden nur kleine Wohnungen zwischen 47 und 67 Quadratmeter gebaut, 27 Wohnungen für Einpersonen- und 37 Wohnungen für Zweipersonenhaushalte. Die Miete wird 4,70 Euro betragen.