WIR: Wir wollen unseren guten Ruf zurück

Recklinghausen. „Es geht uns um Rehabilitation. Wir wollen unseren guten Ruf wieder herstellen.“ Georg Schliehe, Mitbegründer der Wähler-Initiative „WIR“, attackiert die bisherige Fraktionsvorsitzende Claudia Ludwig, die ihn erst rausgeschmissen und dann die „Partei“ gewechselt hat (Das Sonntagsblatt berichtete). Er erhebt gegen Ludwig schwere Vorwürfe.

Eigentlich sei er der geistige Kopf der Wählerinitiative gewesen, erläutert Schliehe im Gespräch mit dem Sonntagsblatt. Er war stellvertretender Fraktionsvorsitzender und gleichzeitig wissenschaftlicher Mitarbeiter. Er habe die Reden für Claudia Ludwig geschrieben und mit ihr einstudiert. Er habe alle Anträge erarbeitet und geschrieben. Er habe dafür gesorgt, dass Frank Jendrusiak 50 Euro im Monat für die Bürgersprechstunde erhalten habe.

Und das wichtigste: Alles sei schriftlich festgehalten worden, er habe sich immer exakt an Vereinbarungen gehalten. Anders als Claudia Ludwig. Die habe sich nicht daran halten wollen, dass 20 Prozent der Einnahmen an die Initiative abgeführt werden. Sie habe sich Repräsentations-Kleidung auf Kosten der Initiative kaufen wollen. Sie habe ihn rausgeschmissen, ohne ihm das vertraglich eingeräumte Anhörungsrecht zu geben.

Den Fünf-Jahres-Mitarbeiter-Vertrag habe sie gekündigt, ohne dazu berechtigt gewesen zu sein. Um diesen Punkt wird es im nächsten Monat einen Arbeitsgerichts-Prozess geben, denn Georg Schliehe will noch die Zeit bis zur Auflösung der Fraktion (einen Monat) bezahlt bekommen.

Um die vielen Streitfälle werden sich möglicherweise andere Gerichte kümmern. Denn Claudia Ludwig hat Strafanzeige gegen Georg Schliehe gestellt: Weil er das Geld nicht vereinbarungsgemäß ausgegeben habe. Georg Schliehe hat reagiert: Üble Nachrede, falsche Verdächtigung und Verleumdung. Er zieht eine dicke Akte hervor: „Ich kann alle Behauptungen Stück für Stück widerlegen.“

Die Trennung zwischen Claudia Ludwig und der Wählerinitiative sieht er auch mit Erleichterung. Die angekündigte große Abwanderung zur UPB (Unabhängige Bürgerpartei) habe es nicht gegeben, mit zwei Ratsmitgliedern mache man weiter.

Dass Claudia Ludwig in der Vereinigung Fraktionsvorsitzende geworden ist, die sie im Wahlkampf noch heftig bekämpft hat, müsse doch eine Hintergrund haben, vermutet er. Das könne auch mit Geld zu tun haben.

Dienstag, 23. März 2010, 10:30 • Verfasst in Recklinghausen

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