Schüler lassen die Ketten der Diktatur sprengen

Marl. Engagement kann man den Schülern des Albert-Schweitzer-Gymnasiums jedenfalls nicht absprechen. Weder in Sachen Demokratie noch in Sachen Kunst. Als die Frage nach einer Teilnahme am Wettbewerb „Demokratie leben“ im Sande verlief, nahmen sieben Schüler der Klasse 9a die Sache in die Hand. Das Ergebnis ist eine überlebensgroße Skulptur, die über ihrem Kopf die Kette der Diktatur zerreißt.

Bürgermeister Werner Arndt nahm sich am Dienstag viel Zeit für ein Gespräch mit Dennis Lehn, Juliane Großmann, Lia Bee, Nicola Tanski, Julian Brinkmann, Laure Neumann und Madlen Kuhn. Die sieben hatten zwei Wochen lange ihre Freizeit geopfert, um den 2,50 Meter hohen Menschen aus Pappe und Draht, Holz und Mull zu konstruieren. Einschließlich aller Rückschläge. Das Werk musste nachträglich stabilisiert werden.

Aber es ist „ihr“ Werk. Ohne Vorausplanung, ohne Vorkenntnisse, ohne professionelle Begleitung erstellt. Was die Gäste der Präsentation, meist Eltern, besonders stolz machte.

An dem Kunstwerk wird übrigens weiter gearbeitet. Die Schüler fordern dazu auf, Sprüche auf die Skulptur zu schreiben. Den besten wollen sie selber prämieren, der Sieger wird vom Marler Bundestagsabgeordneten Michael Groß (SPD) nach Berlin eingeladen.

Der Lieblingsspruch des Bürgermeisters, „Demokratie wagen“, stand allerdings schon auf der Skulptur. Er sagte zu, das Kunstwerk demnächst vor dem Ratssaal positionieren.

Zuvor muss es allerdings nach Düsseldorf, um am Wettbewerb der Landeszentrale für politische Bildung teilzunehmen. 3000 Euro gibt es zu gewinnen.

Sonntag, 28. Februar 2010, 12:09 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.