Wenn Bello den letzten Weg gegangen ist

Vest (mc). Wenn die heißgeliebten Vierbeiner und treuen Weggefährten Mikesch oder Bello den letzten Weg gegangen bleiben Frauchen oder Herrchen oft mit der Frage zurück, „Wohin mit dem langjährigen Freund”. Beim Tierarzt möchte man sie nicht lassen, kommen sie dann doch in die Tierverwertungsanstalt, wo sie zu Ölen, Kosmetika, Seife oder Tiermehl verarbeitet werden. Das haben die oft langjährigen Familienmitglieder nicht verdient. Das hat auch der Recklinghäuser Ratsherr Jürgen Wehmeyer (UBP) schmerzlich erfahren müssen. Als vor einem Jahr sein Hund starb, kam er mit Nachbarn ins Gespräch und zu dem Schluss, dass Tierliebhaber in Recklinghausen und Umgebung keinerlei Möglichkeit haben, ihre Lieblinge zu begraben. Denn der eigene Garten – wenn vorhanden – kommt nur dann in Frage, wenn er außerhalb des Wasserschutzgebietes liegt.

Nach der FDP im Jahr 2002 und den Grünen will nun die UPB am 22. März einen Antrag in die Ratssitzung einbringen, dass auch Recklinghausen einen Tierfriedhof einrichtet. „Vorstellbar wäre das Gelände in Hillerheide gegenüber dem Zentralfriedhof”, unterstützt Fraktionsvorsitzende Claudia Ludwig das Vorhaben.

In Deutschland wächst die Zahl der Tierfriedhöfe und auch Tierbestatter Horst Krüger in Bochum, der das Ruhrgebiet betreut, sieht den Bedarf. Immerhin hat Dortmund gerade seinen zweiten Tierfriedhof eingerichtet. Obwohl die Tierhalter zumeist auf das Krematorium zurückgreifen. „Dann haben sie etwas, was sie im Garten verstreuen oder sich als Andenken ins Regal stellen können”, weiß Horst Krüger.

Dr. Franz Josef Bootz (FDP) bedauert nach wie vor, dass sein Antrag damals gescheitert ist, zumal sogar ein Investor gefunden war. „Der Antrag ist damals angenommen worden und auch durch die Ausschüsse gegangen. Gescheitert ist das Vorhaben, weil die Stadt dem Investor kein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen konnte.” Im Gegensatz zur UBP bevorzugt die FDP einen privat betriebenen Friedhof.

Auch beim Tierschutzverein an der Waldstraße steht man dieser Idee nicht abgeneigt gegenüber. „Wir finden einen Tierfriedhof generell nicht verkehrt”, erklärt stellvertretende Vorsitzende Nicole Klauer, „auch, wenn der Trend eher zur Einäscherung geht.” Sollte es dazu kommen, dass ein Tierfriedhof in Recklinghausen entsteht, will der Tierschutzverein bei der Umsetzung mithelfen.

Donnerstag, 25. Februar 2010, 11:19 • Verfasst in Vest

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.