Haltern. Ein neues Schiff auf dem Halterner Stausee, das hört sich zunächst nicht überraschend an. Doch es soll das Römerschiff sein, das künftig seine Runden auf dem See dreht. Genau das Schiff, das im vergangenen Jahr als Schwertransport durch Deutschland reiste, um (auch) auf die Varus-Ausstellung in Haltern aufmerksam zu machen.

Der Nachbau eines römischen Lastschiffs war in Hamburg erstellt worden und Teil einer „experimentellen Archäologie“, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe erklärt. In einem Fernseh-Film machte es schon eine gute Figur. Doch wie soll es weiter gehen?

Interesse hat das Halterner Römermuseum angemeldet, das den 16 Meter langen Schiffnachbau auf dem Stausee platzieren will. Nicht nur zum Ansehen, sondern auch mit Touristen an den Riemen. Oder zum Feiern. Vorher müssen noch einige Fragen geklärt werden: An welcher Stelle liegt das Schiff? Haben die Segler Einwände gegen den großen Konkurrenten? Und wer bezahlt das alles?

Ungeklärt ist auch noch, wo das Schiff im Winter bleibt. Geht es zurück an den bisherigen Standort Hamburg? Oder findet sich in Haltern ein Plätzchen? Wie wäre es mit einem Standort in der unmittelbaren Umgebung des jetzigen Museums? Da soll doch ohnehin ein Erlebnis-Park gebaut werden.

Zuletzt war das Römerschiff Blickfang auf der Düsseldorfer „boot“ (unser Bild). Von da aus ging es mit dem Tieflader wieder zurück in den Norden. Ohnehin wird die Fahrt über die Straße eine ganz wichtige Fortbewegungsart bleiben. Denn vom Halterner Stausee käme es aus eigener Kraft nicht runter. Bis zu seinem eigentlichen Gewässer, der Lippe, müsste es jedes Mal mit einem Spezialfahrzeug transportiert werden.

Und selbst hier war die Fahrt problematisch: Die Lippe ist an manchen Stellen so flach, dass das Römerschiff nicht weiter käme. Foto: Grone