Neue Wege im Klimaschutz

Herten. Die einst größte Kohle-Bergbaustadt begibt sich auf neue Wege. Stadt und Stadtwerke legen jetzt das Klimakonzept 2020 vor. „Wir müssen lokal etwas für den Klimaschutz tun, unseren Beitrag zur Begrenzung des weltweiten Klimawandels leisten”, erklärt Bürgermeister Dr. Uli Paetzel das Ziel. Herten und Stadtwerke haben den Energieverbrauch analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass für den Verkehr das meiste verbraucht wird. Dann kommen Unternehmen und bestehende Gebäude. Und hier soll angesetzt werden. Unternehmen und Privatleute sollen ins Boot geholt werden, um gemeinsam Energiesparkonzepte zu entwickeln. „Beim Verkehr gehen 46 Prozent der verbrauchten Energie drauf. Hier schaffen wir ohne den Bürger gar nichts", erläutert Paetzel. Mit dem Projekt „Fahrradfreundliche Stadt“ soll hierfür das Bewusstsein geschärft werden. Bei Neubauten soll die Energieeffizienz ein Top-Kriterium werden und es soll verstärkt auf alternative „grüne“ Energieformen (Sonne, Wind, Erdwärme) gesetzt werden.

Die Stadt Herten setzt sich mit dem Energiegedanken nicht erst seit dem Klimagipfel in Kopenhagen auseinander. „Schon 1980 haben wir mit dem ersten Wärmeatlas den Einstieg in das Thema Energiesparen geschafft, mit Hilfe unseres Energiekonzepts 2000 haben wir unsere Bemühungen dann gezielter strukturiert, jetzt setzen wir noch eins drauf”, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Gisbert Büttner. Seither konnte der CO2-Ausstoß um 16 Prozent reduziert werden. Bis 2020 sind weitere elf Prozent angestrebt. Energiesparen und Energie verkaufen ist für Büttner kein Widerspruch. „Wir leben vom Vertrauen unserer Kunden und bieten Beratung und Dienstleistung. Nicht umsonst haben wir kaum Kunden verloren.“

Stadtwerke und Stadt setzen jetzt auf Kommunikation. Das Klimakonzept soll in breiter Öffentlichkeit diskutiert werden mit Bürgern, Vereinen und Verbänden der Stadt. Hierzu stehen sowohl Paetzel als auch Büttner bereit. „Wir wünschen uns Anregungen, kritische Reaktionen, konkrete Vorschläge, wie wir es noch besser machen können”, fordert Paetzel zu Gesprächen auf. Die ersten Anfragen für solche Gespräche hat er schon: Ein evangelischer und ein katholischer Verein haben schon eingeladen.

Mittwoch, 27. Januar 2010, 15:11 • Verfasst in Herten

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