Weihnachten 1955 und heute – Ein Rückblick

Haltern (rk). Die Wohnungen waren Mitte der 50er Jahre noch schlicht und bescheiden ausgestattet. Es wurde mit Kohleöfen geheizt, und die ersten Kokszentralheizungen waren Luxus. Zur Weihnachtszeit war, anders als in den letzten 20 bis 30 Jahren, noch viel Schnee vorhanden, der auch länger liegenblieb. Auch wurde das Weihnachtsfest zehn Jahre nach Kriegsende noch in bescheidenem Rahmen gefeiert. Dazu zählte der traditionelle Weihnachtsbaum. „Geschmückt war er mit Kugeln, Naturkerzen und Lametta. Obendrauf war eine Kugel mit Spitze, wobei die Spitze Standard war“, blickt Uli Backmann von den Halterner Heimatfreunden zurück. Eine Krippe gehörte auch dazu. Dabei hatte sein Vater den Krippenstall selbst gebaut, die Figuren waren gekauft.

Heute sieht auch der Weihnachtsbaum anders aus: Größer und bunter.

Der 59-Jährige kann sich auch noch daran erinnern, dass die jüngeren Kinder wie er mit dem Vater spazieren gegangen sind, während seine Mutter und die beiden älteren Schwestern den Tannenbaum geschmückt haben. „Ich hatte einen mechanischen Bagger geschenkt bekommen, den konnten man auf einem Lkw rundum drehen, da er eine Drehscheibe hatte. Es gab damals Mitte bis Ende der 50er Jahre noch viel Blech- und Holzspielzeug.“ Dazu zählte auch ein aufdrehbarer Frosch, den man mit einem Schlüssel aufziehen musste. Der sei rund zehn Zentimeter weit gehüpft und habe zehn bis zwölf Sprünge gemacht. „Dann musste man ihn wieder aufziehen. Geschenkt bekommen hatte ich auch bunte Bauklötze aus Holz mit aufgeklebten Motiven, die man wie ein Puzzle zusammenlegen konnte.“ Mit diesen rund 4 x 4 Zentimeter großen Klötzen habe man verschiedene Bilder legen können, beispielsweise Märchenfiguren wie Schneewittchen. Zum Wärmen gab es nicht nur die oben genannten Kohleöfen. „Wenn man ganz modern war, hatte man einen Ölofen. Da musste Öl aufgefüllt werden“, so Uli Backmann.

Freitag, 25. Dezember 2009, 12:08 • Verfasst in Haltern

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