Dorsten (red). Gut einen Monat nach einem dramatischen Einsatz hat Dorstens Bürgermeister Lambert Lütkenhorst zwei freiwillige Feuerwehrleute, stellvertretend für ihre Kollegen, mit dem Stadtsiegel der Stadt ausgezeichnet.

Sören Urban und Björn Kellermann waren Ende August zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Wulfen zum Barkenberger See gerufen worden, da ein sechsjähriges Mädchen ins Wasser gefallen war und nicht wieder auftauchte (wir berichteten ausführlich). Das Mädchen hatte fast 15 Minuten unter Wasser gelegen, bevor der ausgebildete Rettungsschwimmer Sören Urban (23 Jahre) mit einer Rettungsleine gesichert, ins trübe Wasser stieg. Die Sicht damals schätzt er auf maximal zehn Zentimeter und das Wasser reichte ihm bis zum Hals. Sein Körper habe so viel von dem Stresshormon Adrenalin ausgeschüttet, dass er das kalte Wasser erst am Gerätehaus gemerkt habe, erinnert sich der Helfer rückblickend. „Vor Ort habe ich keinen Gedanken daran verschwendet“, so Urban.

Nach kurzer Suche hatte er das Kind mit dem Fuß ertastet und es dann sofort an die Oberfläche gezogen. Dort begann Björn Kellermann (30) die Sechsjährige zu reanimieren. Mit weiteren Kräften vom Rettungsdienst, einem zufällig anwesenden Hausarzt und einem Rettungshubschrauber gingen die Reanimationsbemühungen dann noch gut 30 Minuten weiter, bis der Puls wieder regelmäßig schlug.

Mittlerweile geht es dem kleinen Mädchen wieder gut und es besucht schon die Schule. Der Dorstener Feuerwehrchef Andreas Fischer berichtet: „Nach der letzten Information, die ich habe, ist das Kind bis auf einen leichten Sprachfehler wieder völlig gesund. Und die Ärzte glauben, dass auch der noch verschwindet.“

In der vergangenen Woche hatte sich auch ein Fernsehteam des WDR aus Dortmund für den Fall interessiert und vor Ort gedreht.