Werner Arndt (SPD) neuer Bürgermeister von Marl


Wahl-Verliererin Anke Ronge (CDU) gratuliert Werner Arndt (SPD) zu dessen Sieg im Rathaussaal von Marl. Fotos: Grone

Marl. (von Gert Eiben und Dietmar Grone) Werner Arndt (SPD) ist der neue Bürgermeister von Marl. Er erhielt rund 32,4 Prozent der Stimmen (Stand 22.30 Uhr), seine Mitbewerberin Anke Ronge (CDU) kam auf 27,5 Prozent, die bisherige Amtsinhaberin Uta Heinrich (unabhängig) kam lediglich auf 20,8 Prozent. Insgesamt waren acht Kandidaten angetreten. Das war die Sensation dieser Kommunalwahl.

Spannend war es auch in Oer-Erkenschwick. Dort lagen lange Zeit die beiden Kontrahenten, der amtierende Bürgermeister Menge (CDU) und sein Herausforderer Krebs (SPD) Kopf an Kopf. Achim Menge setzte sich schließlich mit 38,48 % (Krebs 36,85 %) durch.

Völlig entspannt die Lage in Recklinghausen: Favorit Bürgermeister Pantförder enttäuschte seine Anhänger nicht. Mit 52,23 % ließ er Frank Cerny (29,35 %) weit hinter sich.

In Haltern konnte Bürgermeister Bodo Klimpel sein gutes Ergebnis bei der letzten Kommunalwahl deutlich toppen: Ganze 78,38 % der Bürger wollen ihn weiter an der Spitze der Seestadt sehen. Gegenkandidat Meyer kam auf 21,62 %, die Linke spielte mit 0,0 % keine Rolle.

Für viele überraschend ging die Landratswahl aus. CDU-Mann Hovenjürgen, kurz vor der Wahl noch als Favorit gehandelt, hatte mit 36,48 % das Nachsehen. Mit 38,52 % ging Cay Süberkrüb als neuer Mann im Kreishaus aus dem Rennen. Der ehemalige Kreisdirektor Rudolf Pezely begrüßte das Ergebnis im Gespräch mit dem Sonntagsblatt. Endlich werde das Kreishaus von einem gelernten Verwaltungsmann geführt, freute sich Pezely, der erst vor kurzem als Berater im Marler Rathaus eingesetzt worden war.

Dort war das überraschende Ergebnis (wieder mal) schon eine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale abzusehen: Werner Arndt war vorne und daran änderte sich nichts mehr. Um 20.30 Uhr betrat er unter dem Beifall der Genossen den Ratssaal, da war an seinem Sieg nicht mehr zu zweifeln.

15 Minuten später erklärte der CDU-Vorsitzende Hubert Schulte-Kemper, er lege alle Ämter nieder. Vor zehn Jahre habe es sich dafür stark gemacht, dass Uta Heinrich Bürgermeisterin werde. Das habe sich im Nachhinein als falsch erwiesen. Jetzt habe er es nicht geschafft, dass Anke Ronge Bürgermeisterin in Marl werde. Auch sie bedankte sich mit Tränen in den Augen im Kreis der engagierten CDU-Kämpfer.

Zu dieser Zeit gratulierte Uta Heinrich ihrem Nachfolger im Amt, auch ihr war anzusehen, wie sehr sie die Niederlage mitgenommen hatte. Nach wenigen Gesprächen verließ sie niedergeschlagen das Rathaus.

Viereinhalb Stunden nach Schließung der Wahllokale stand der neue Stadtrat in Marl noch nicht fest. Von den 25 Wahlbezirken konnte die SPD 19 holten, die CDU sechs (darunter Schulte-Kemper direkt). Alle neun angetretenen Parteien erhielten so viele Stimmen, dass sie im neuen Stadtrat vertreten sein werden.

SPD 36,55 Prozent

CDU 27,6 Prozent

Wir für Marl 8,27 Prozent

WG Die Grünen 4,63 Prozent

FDP 6,89 Prozent

Bürgerunion Marl 5,20 Prozent

Linke 5,13 Prozent

Bündnis 90/Grüne 2,91 Prozent

UBP 2,83 Prozent

Nachdem die Wahllokale gegen 18 Uhr geschlossen wurden, begannen die Auszählungen in den einzelnen Wahllokalen. Hier die Auszählung in Dorsten-Barkenberg in den Bezirken 7.1 und 7.2. Foto: Bludau

Wolfgang Pantförder konnte ganz entspannt sein und sah sich gegen 18.30 Uhr erst mal im Kreishaus um – bei einem Glas Bier.

Während es im Kreishaus eher dröge zuging, herrschte im Recklinghäuser Rathaus eher Partystimmung. Das Webradio “CityREdio” sorgte für musikalische Untermalung und aktuelle Informationen.

Auch Recklinghausens Vizebürgermeister Zerbst (CDU, 2. v.l.) konnte sich angesichts des frühen Ergebnisses für seinen Amtskollegen Pantförder freuen. Hier im Interview bei CityREdio.

In Marl zeichnete sich recht früh der Sieg von Werner Arndt ab: Zufriedene Miene beim Kandidaten.

Das glückliche SPD-Trio in der Marler SPD: Fraktionsvorsitzender und Bundestagskandidat Michael Groß, Werner Arndt und Vorsitzender Peter Wenzel.

Schmerzlicher Abschied: In diesem Augenblick erklärt der langjährige Stadtverbandsvorsitzende der Marler CDU, Hubert Schulte-Kemper, seinen Rücktritt.

Tränen: Söhnchen Maximilian versucht Mama Anke zu trösten.

Für die amtierende Bürgermeisterin in Marl, Uta Heinrich eine tiefe Enttäuschung und ein schmerzlicher Abgang.

Noch einer der sich freuen kann: Der von Uta Heinrich geschasste Baudezernent Wolfgang Seckler darf darauf hoffen, seine Arbeit wieder aufnehmen zu können und gratuliert seinem zukünftigen „Chef“ Werner Arndt.

Hier weitere Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen aus dem Kreis Recklinghausen:

Datteln: Werner (SPD) 66,42 %, Wutschka (CDU) 33,58 %

Dorsten: Lütkenhorst (CDU) 55,08 %, Schneider (SPD/Grüne) 36,21 %

Herten: Patzel (SPD) 68,50, Flemming (CDU) 20,23 %

Castrop-Rauxel, Beisenherz (SPD) 50,98 %, Claus (CDU) 26,78 %

Gladbeck (Roland (SPD) 60,29 %, Kalb (CDU) 25,08 %

Kreistagswahl:

620 von 620 Wahlbezirken: 22.45 Uhr
Wahlbeteiligung: 42,26%
SPD: 37,19% (27 Sitze)
CDU: 34,65% (25)
Grüne: 8,87% (6)
FDP: 7,43% (5)
Linke: 6,48% (5)
UBP: 2,71% (2)
WIR: 2,09% (2)

Sonntag, 30. August 2009, 23:30 • Verfasst in Marl, Vest

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