So wählen Sie richtig

Kreis (eib). 510.000 Bewohner des Kreises können am Sonntag zur Wahl gehen, jeder hat vier Stimmen – das hört sich nach einer übersichtlichen Lage an. Doch ein Blick in die einzelnen Städte zeigt, dass es bisweilen ganz schön kompliziert werden kann. Das Sonntagsblatt gibt auf den letzten Metern noch einige Entscheidungstipps.

Gewählt werden in allen Städten die Bürgermeister (künftig für sechs Jahre und nicht mehr für fünf), die Stadträte (je nach Stadtgröße unterschiedlich viele für fünf Jahre), der Landrat des Kreises (auf sechs Jahre) und der Kreistag (72 Mitglieder auf fünf Jahre). Unterschiedlich eingefärbte Wahlzettel sollen den Überblick erleichtern. Wahlende ist definitiv um 18 Uhr.

Der Bürgermeister ist der Chefs der Verwaltung und gleichzeitig der Vorsitzende des Stadtrates. Er ist dafür zuständig, dass die Beschlüsse des Rates in die Tat umgesetzt werden, er passt aber auch auf, dass der Rat nichts „Ungesetzliches“ beschließt. Er führt die laufenden Geschäfte der Verwaltung – es sei denn, der Rat zieht bestimmte Entscheidungen ausdrücklich an sich. Die Kandidaten-Auswahl am Sonntag ist teils sehr übersichtlich (drei in Dorsten und in Haltern), teils völlig unübersichtlich (acht in Marl).

Der Rat entscheidet darüber, für was die Stadt ihr Geld ausgibt, wo neu gebaut oder saniert wird, was die Stadt verkauft, welche Gebühren genommen werden, welche finanziellen Unterstützungen Einrichtungen bekommen, welche Verträge abgeschlossen werden. In Ausschüssen (die nach dem Sitzverhältnis im Rat besetzt werden) werden die Themen zunächst diskutiert, dort können auch sachkundige Bürger hinzugenommen werden. Um in den Rat zu kommen, reichen in Dorsten beispielsweise schon 300 bis 400 Stimmen.

Der Landrat ist der Chef des Kreises Recklinghausen, er führt die Kreisverwaltung und ist zugleich Repräsentant des Kreises. Er ist auf Kreisebene das, was auf Stadtebene der Bürgermeister ist. Und außerdem kontrolliert er noch seine zehn Kreisstädte. Der Kreis hat keine eigenen Einnahmen, sondern wird durch eine Umlage von den Städten finanziert.

Der Kreistag entspricht dem Stadtrat. Der Kreis Recklinghausen hat 72 Kreistagsmitglieder. Bisweilen haben sie Stress mit den Städten, aus denen sie kommen: Wenn sie aus ihrer Kreis-Sicht anders entscheiden als es sich die örtlichen Politiker für ihre Stadt wünschen.

Bis Freitag konnten die Kreisbürger noch per Briefwahl wählen. In Marl wurde davon ungewöhnlich reichlich Gebrauch gemacht, das Ergebnis von 6000 (2004) war bereits vor einer Woche mit 7100 deutlich überschritten.

Wer am Sonntag zur Wahl geht, findet auf seiner Wahlbenachrichtigung den Hinweis auf sein Wahllokal. Die Karte muss er zur Wahl mitnehmen.

Die Rathäuser der Städte werden ab 18 Uhr zur Wahlzentrale. Dort werden die Ergebnisse eingesammelt, kontrolliert und dann veröffentlicht. Ab 19 Uhr, so erwarten die Beobachter nach den Erfahrungen der letzten Jahre, werden die Zahlen langsam ein Bild der Wahlen abgeben.

Man kann das auch zu Hause machen. Ab 18 Uhr kann man sich über das Wahlgeschehen im Internet unter www.kreis-re.de informieren. Außerdem gibt es einen aktuellen Ergebnisdienst unter Telefon 02361/55508-5 und -6.

Bei den letzten Jahren gab es allerdings wegen des großen Interesses an den ständig aktualisierten Zahlen und Diagrammen Engpässe, die Internet-Seiten bauten sich langsam oder gar nicht auf.

Samstag, 29. August 2009, 17:54 • Verfasst in Vest

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