Wenn der Treffpunkt wegfällt, gibt es Stress

Marl (eib). Noch ein Jahr lang wird hier Fußball gespielt, noch ein Jahr lang zieht es die Jugendlichen an das östliche Ende der Kampstraße in Drewer-Nord. Doch dann wird das Jüttner-Stadion aufgegeben, dann zieht der VfL Drewer zur neuen Sport-Großanlage an der Hagenstraße. Und dann, so sorgen sich die Bewohner von Drewer, könnte es noch mehr Stress mit Jugendlichen geben, die nicht mehr wissen wohin.

Los ging es bereits, als die Ev. Kirche aus Kostengründen das HoT Delta aufgab. Da machten sich manche Jugendliche auf den Weg und zogen mit Bierkisten hinter das Jüttner-Stadion oder „besetzten“ Kinderspielplätze und randalierten. Einige machten das Sport-Stadion zu ihrem Treffpunkt.

Und wenn dieser Treffpunkt verschwindet, weil der VfL Drewer mit SG Marl und SpVg Marl 2011 fusioniert? Den Jugendlichen müsse doch ein Treffpunkt angeboten werden, meinten die Sportler ebenso wie die Politiker bei einem Ortstermin. Der Erhalt des Platzes ist kein Thema. Er soll verkauft und mit Wohnungen bebaut werden. Die Einnahmen finanzieren das Sportstättenkonzept der Stadt. Aber noch gibt es keine konkreten Pläne für eine Bebauung.

Ebensowenig wie für ein Jugend-Angebot. Die Fortschreibung des Jugendförderplanes sei in Arbeit, erklärt die Sozialdezernentin der Stadt, Dr. Barbara Duka. Was man machen kann, das hängt vom Geld ab. Und Geld hat die Stadt nicht. Da sind für Drewer keine großen Lösungen zu erwarten.

Ohnehin hat die Stadt sich des Problems erst einmal auf dem kleinen Weg angenommen. Sozialarbeiter waren vor Ort und haben mit den „rivalisierenden“ Gruppen Kontakt aufgenommen. Jetzt soll auch noch der Jugendbus zweimal in der Woche am späten Nachmittag vorbei kommen. Dr. Duka berichtet bereits von „positiver Resonanz“.

Wie die Arbeit dort einmal auf Dauer aussehen könnte, darüber müsse man sich Gedanken machen. Ins Gespräch gebracht wurden bereit der Erhalt des Vereinsheimes oder des Unterstandes. Ob stationäre Häuser die Lösung bzw. finanzierbar sind, ist nicht sicher.

Nicht, dass sich Marl aus der Jugendarbeit zurückzieht, aber das Löcherstopfen scheint erst einmal die vordringliche Aufgabe zu sein. In Polsum hat die Stadt als Ersatz für das vor Jahren von der Kirche aufgegebene Jugendheim nun den Hausmeister-Bungalow gefunden. Und das HoT Hagenbusch an der Rappaportstraße wird demnächst überarbeitet und neu aufgestellt.

Im nächsten Jahr soll die Fortschreibung des Jugendförderplans diskutiert werden. Denn die ganze Stadt braucht bezahlbare Lösungen.

Samstag, 29. August 2009, 17:54 • Verfasst in Marl

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