Fluglärm: Politik hofft auf freiwillige Beschränkung
Wahlkampfgetöse – Doch Stadt hat keinen Einfluss mehr
Marl (eib). Rechtlich schein alles korrekt zu sein. Aber trotzdem sind die Marler Politiker weitgehend unzufrieden: Der Lärm des Flugplatzes Loemühle müsse eingeschränkt werden, forderten sie am Donnerstag im Rat. Die Bürgermeisterin versprach Gespräche.
Eigentlich war die fast einstündige Diskussion zu diesem Thema in erster Linie eine Aufarbeitung der letzten 30 Jahre und ein Frage von Schuldzuweisungen: Weil der Flugplatz privatisiert wurde, hat die Politik nicht mehr die Entscheidungen in der Hand. Und wenn sich die heutigen Flugplatzbetreiber an Recht und Gesetz halten, dann ist alles eben in Ordnung. Auch wenn das Anwohner in Hüls-Süd stört.
Dass die Betreiber die Auflagen einhalten, hat die Bezirksregierung bestätigt. Auch wenn Marler Politiker sich über Lärm am Karfreitag beklagten. Und über fehlende Mittagsruhe. Es ist halt Wahlkampf.
Die Wählergemeinschaft Die Grünen Marl forderte die Bürgermeisterin auf, sie solle sich für die Belange der Marler einsetzen. Man habe eine „Fürsorgepflicht“, sehe aber „kein Interesse“ der Bürgermeisterin, sich hier zu engagieren.
Die sagte zu, sie werde mit der Geschäftsführung Gespräche führen. Dessen Erfolge aber die Grünen bezweifelten. Das bringe nichts. Johannes Westermann (Die Grünen Marl): „Das Ruhebedürfnis ist wichtiger als der Spaß der Hobbyflieger.“
Friedrich Dechert (Wir für Marl) zeigte einen anderen Lösungsweg: Wenn die Gesetze nicht für eine Schonung der Bürger ausreichten, dann müssten eben die Gesetze geändert werden. Axel Großer (SPD) sah die Zahl der Beschwerden wachsen: Die Bewohner des Neubaugebietes Loe-Auen würden sich bald auch beklagen.
Dabei geht es nicht um die Geschäftsflugzeuge in der Woche, sondern um die Hobbyflieger und Fallschirmspringer am Wochenende, deren kreischende Maschinen die Ruhe störten.
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