Streit um Berater im Rathaus

Recklinghausen (sl). Wie alle Ruhrgebietsstädte ist Recklinghausen pleite, und in den kommenden Jahren wird es noch schlimmer. Immer mehr Aufgaben hat die Stadt zu erledigen, ohne dafür von Bund und Land entsprechende Mittel zu erhalten. Wegbrechende Steuereinnahmen in der Krise und steigende Sozialausgaben werden die Lage weiter verschärfen. Die Stadt muss also sparen. Ideen dafür werden händeringend gesucht.

Bürgermeister Wolfgang Pantförder und seine Koalition wollen zu diesem Zweck eine Unternehmensberatung beschäftigen. „Wir brauchen externen Sachverstand und unsere Erfahrungen mit Beratern waren bislang gut“, sagte Bürgermeister Wolfgang Pantförder vor dem Rat. „Ich bin mir sicher, dass die 180.000 Euro für das Bertungsunternehmen eine Investition sind, die sich mehrfach auszahlen wird.“

Die Berater sollen sich den Haushalt noch einmal ganz genau anschauen und mit dem Blick von außen bislang übersehene Sparmöglichkeiten erkennen. Auch Grüne und SPD wollten diesen Weg eigentlich gehen, doch SPD-Bürgermeisterkandidat Frank Cerny war mit der von der Verwaltung vorgeschlagegen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Rödel & Partner aus Nürnberg nicht zufrieden. Nach Cernys Meinung sei deren Arbeit bei anderen Städte nicht allzu gut gewesen, was Pantförder mit einer Liste von Lobpreisungen zufriedener Bürgermeister konterte.

Fast schon verzweifelt versuchte Cerny, in der Debatte zu punkten – er versuchte, die letzte Ratssitzung vor der Wahl für ein Schaulaufen zu nutzen. War die SPD im öffentlichen Teil noch dafür, ein Beratungsunternehmen zu beauftragen, stimmte sie im nichtöffentlichen Teil dagegen, überhaupt noch Berater zu nutzen.

Samstag, 27. Juni 2009, 14:08 • Verfasst in Recklinghausen

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