Veränderungen für drei Traditionsunternehmen

Dorsten (eib). Bleibt Mensing, oder zieht es um? Kommt Thalia? Was wird aus Woolworth? Für drei Markennamen naht das Monatsende und damit die Entscheidung. Was wird mit dem Bekleidungsgeschäft, dem Buchhändler und dem Billig-Kaufhaus?

Nach dem derzeit gültigen Rechtsstand muss Mensing seinen privilegierten Standort am Marktplatz in wenigen Tagen räumen. Der Mietvertrag war zum 30. Juni 2006 ausgelaufen, nachdem man sich über eine Fortführung nicht einigen konnte. Seitdem streitet man, ob es eine Kündigung gab. Die erste Runde vor dem Landgericht Essen gewann Vermieter Schürholz, jetzt läuft die Berufung vor dem Oberlandesgericht Hamm.

Vor einer ungewissen Zukunft steht auch die Woolworth-Filiale in der Lippestraße. Die Mitarbeiter setzen ihre Hoffnung in die Pläne eines Finanzinvestors, der die mittelgroßen Filialen mit 30 bis 40 Mitarbeitern restrukturieren und mit einem Standard-Sortiment versehen will. Im Fall Dorsten würde das gleichzeitig eine deutliche Verringerung der Verkaufsfläche bedeuten.

Ursprünglich hatte Woolworth das gesamte Gebäude belegt, sich aber schon vor einigen Jahren drastisch verkleinert. Es sind also schon Flächen frei – was schon seit langem zu der Spekulation führte, Mensing könnte hierhin die Abteilung Damen-Moden verlegen. Zu derartigen Überlegungen wollen sich aber weder Mensing noch der Hausbesitzer, das Dorstener Unternehmen ipe, äußern.

Für die Zeit des Umbaues, so die Spekulationen, könnte die Damen-Abteilung im Herren-Haus am Lippetor unterschlüpfen. In Dorsten will das Modegeschäft (mit Zentrale in Bottrop) auf jeden Fall bleiben.

In den Gebäudekomplex am Marktplatz würde die Buchkette Thalia einziehen, außerdem noch das Modegeschäft Gerry Weber. Dafür müsste das Gebäude aber wieder einmal umgebaut werden.

Möglicherweise eskaliert der Streit zwischen Schürholz und Mensing aber: Wenn Mensing nicht weicht, sondern erst die Entscheidung des Oberlandesgerichts (voraussichtlich August) abwartet. Schürholz aber darauf pocht, dass der Vollzug des Urteils nicht ausgesetzt wurde. Dann könnte Schürholz die Schadensersatzforderungen von Thalia weiterreichen, das seine Umzugspläne auf den Umbaubeginn ab dem 1. Juli abgestimmt hat.

Samstag, 27. Juni 2009, 14:02 • Verfasst in Dorsten

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