Kein Grund zum Handeln: Flieger im grünen Bereich
Bezirksregierung: Schallmessungen geben keinen Grund zu Beanstandungen

Vest (eib). Die Bewohner von Marl-Hüls und Recklinghausen-Speckhorn hatten sich schon wieder an die Ruhe gewöhnt: Kein Flugzeuglärm am Himmel, um Marl-Loemühle war es still geworden. Aber das war nur eine Frage der Jahreszeit. Seit Wochen geht es wieder lebhaft zu und die Wählergemeinschaft „Die Grünen“ greift prompt ihr altes Thema wieder auf: Die Marler Bürgermeisterin Uta Heinrich solle mit den Flugplatz-Verantwortlichen sprechen, um die Belästigung „auf ein erträgliches Maß zu reduzieren“.
Doch die sieht offenbar keinen Grund zu handeln und verweist auf ein Schreiben der Bezirksregierung. Die fand „keine Unregelmäßigkeiten“.
Bürgermeisterin Uta Heinrich nun wird von der Grünen Wählergemeinschaft „aufgefordert, dem Rat mitzuteilen, was sie im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den Bürgern zusätzlich zu unternehmen gedenkt, um die Belästigungen der Anwohner durch Fluglärm zu verringern“. Sie möge dafür sorgen, „dass unerlaubte Störungen unterbleiben“.
Uta Heinrich hat auch schon reagiert. Sie zitiert die Flugplatz Loemühle GmbH, die auf ihr Lärmgutachten verweist („weit unter den gesetzlichen Werten“). Und sie zitiert die Erfahrungen der Bezirksregierung: Die kam im vergangenen Jahr 21-mal vorbei und machte unter anderem Schallpegelmessungen: „Es wurden keine Unregelmäßigkeiten oder Abweichungen von luftrechtlichen Vorschriften festgestellt.“
Und mehr Landungen gibt es gegenüber 2008 in diesem Jahr auch noch nicht (3.808 zu 4.425). Der Anteil der Ultraleichtflieger soll rund fünf Prozent betragen.
Allerdings: Die Aufforderung der Grünen-Fraktion, auf den Betreiber des Flugplatzes einzuwirken um die Bürger vom Fluglärm zu entlasten, greift Uta Heinrich nicht auf. Dazu findet sich in einer Berichtsvorlage der Verwaltung kein einziges Wort.
Vielleicht geht es auch gar nicht nur um Loemühle. Immer wieder drehe ein Kunstflieger über dem Wohngebiet seine niedrigen Runden, beschweren sich aufmerksame Beobachter. Und sie wollen auch wissen, woher er kommt: Vom Start- und Landeplatz Borkenberge.
Keine Kommentare
Leave a comment
Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.
