Dr. Duka nicht wiedergewählt

Versteinerte Mienen bei Bürgermeisterin Heinrich (l.) und Dr. Duka. FOTO: Mengedoht

Marl (eib). Obwohl die SPD die Wiederwahl der Beigeordneten Dr. Barbara Duka (SPD) empfohlen hatte, erhielt sie vom Rat nicht die erforderliche Mehrheit, um ihre Arbeit im Bereich Jugend/Soziales in den nächsten acht Jahren fortsetzen zu können. Offensichtlich hatte sie aus ihrer eigenen Fraktion nicht alle Stimmen bekommen. Schon im Vorfeld hatte es in der SPD Kritik an ihrer Arbeit gegeben, aber nur hinter vorgehaltener Hand. Eine Reihe von Ratsmitgliedern hatten es ihr auch übel genommen, dass sie seit einiger Zeit sehr vertrauensvoll mit der Bürgermeisterin zusammenarbeitet, die pausenlos in der Kritik der Ratsmehrheit steht.

Verschoben wurde auf der Ratssitzung am Donnerstag dagegen eine andere Personalentscheidung: Die von der Bürgermeisterin geforderte Amtsenthebung des Technischen Beigeordneten Wolfgang Seckler. Uta Heinrich hatte noch am Vorabend weiteres Material an die Ratsmitglieder verteilen lassen und ihm nunmehr vorgeworfen, er habe sein Amt nur mit „arglistiger Täuschung“ erhalten, weil er angebliche Millionenforderungen gegen sich nicht angegeben hatte.

Michael Groß (SPD) stellte ausführlich dar, warum es seiner Fraktion so schwer falle, eine Entscheidung zu treffen: Man könne die neuen Informationen in der Kürze der Zeit nicht bewerten, man könne die Folgen für Seckler nicht abschätzend und die rechtlichen Konsequenzen ziehen. Die Bürgermeisterin hielt dagegen, sie habe alles gegeben, damit die Ratsmitglieder ordnungsgemäß mit den Fakten umgehen könnten.

Die CDU beantragte eine Vertagung des Themas, die FDP warnte davor, dass die Frist für eine Beanstandung der Seckler-Wahl am 5. Juni auslaufe.

Die Bürgerunion Marl stellte daraufhin den Antrag, am kommenden Dienstag eine Sondersitzung des Rates einzuberufen. Dem folgte die Bürgermeisterin, entsprechend der Gemeindeordnung.

Doch Zwischenrufe ließen erkennen, was passieren könnte: Dass der Antragsteller alleine im Rathaus säße und der Rat beschlussunfähig wäre.

Im Übrigen ließ der Rat die Muskeln spielen und setzte im öffentlichen Teil der Sitzung 12 von 14 Punkten ab, dafür behandelte er drei von fünf Punkten aus dem nichtöffentlichen Teil öffentlich.

Samstag, 30. Mai 2009, 14:24 • Verfasst in Marl

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