St. Agatha feiert Kirchenfusion auf dem Markplatz

Dorsten (eib). Pfingstsonntag ist es offiziell: Die vier Kirchengemeinden St. Agatha, Heilig Kreuz, St. Johannes und St. Nikolaus vereinigen sich zur Großgemeinde St. Agatha. Es ist das Ende einer zwei Jahre dauernden Vorbereitungsarbeit und die Zusammenführung der Gemeinden, die einmal aus St. Agatha entstanden waren.

Eine gewaltige Aufgabe, schließlich hat die neue Gemeinde 13.000 Christen, verfügt über fünf Kindergärten, Büros und Pfarrheime (die alle bei leicht reduzierten Öffnungszeiten als Anlaufstelle erhalten bleiben) über 50 hauptamtliche Mitarbeiter, zahlreiche aktive Gruppen und ehrenamtlich Mitarbeiter. Maßstab für die künftige Arbeit: Was vor Ort gut ist, wird bleiben und wachsen. Es gibt aber auch Austausch von Personal, Ideen und Projekten mit dem Ziel, Impulse für Neuentwicklungen zu geben. Das Pfarrhaus von St. Agatha, An der Vehme, bleibt uneingeschränkt bestehen.

Kirchenrechtlich formal ist St. Agatha künftig eine neue Gemeinde an vier Standorten. Heilig Kreuz (Altendorf-Ulfkotte), Johannes (Stadtsfeld) und Nikolaus (Hardt) behalten zwar ihre Kirche, sind aber nicht mehr Pfarre. Deren Taufbücher werden am Pfingstsonntag geschlossen.

Der Zusammenschluss ist nicht aus Begeisterung heraus geboren, sondern aus Not. Dahinter stecken Priestermangel (Durchschnittsalter 60,2 Jahre), schwindende Besucherzahlen bei Messen und schrumpfende Kirchensteuern. Die Kirche muss sparen und hat sich bereits von Immobilien getrennt.

Nunmehr also die feierliche Fusion, die am Sonntag mit Weihbischof Dr. Voß mit einer Freiluft-Messfeier auf dem Marktplatz zelebriert wird: Auf einer großen Bühne mit 800 Stühlen drum herum. Und mit 120 Sängern und Sängerinnen aus drei Kirchenchören.

Die neue Gemeinde St. Agatha firmiert unter einem neu gestalteten Logo, in dem sich die drei „Filial-Kirchen“ eng an die Pfarrkirche St. Agatha schmiegen. Damian Varga, Bernd Miczynski und Martin Peters, der dem scheidenden Pastor Norbert Becker von St. Nikolaus folgt, werden als Priester ihre Schwerpunkte in ihren bisherigen Bezirken haben, aber auch in anderen Kirchen Gottesdienste abhalten.

Im November werden Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat von St. Agatha neu gewählt. Bis dahin leitet ein Verwaltungsausschuss die Geschicke.

In den anderen Dorstener Stadtteilen ist die Fusion noch nicht so weit. St. Matthäus (Wulfen) und Herz-Jesu (Deuten) widersetzen sich einer Fusion mit St. Laurentius (Lembeck), St. Barbara (Barkenberg) und St. Urbanus (Rhade).

St. Josef, St. Paulus und St. Marien (alle Hervest/Dorsten) arbeiten an einer gemeinsamen Lösung. In Holsterhausen (St. Antonius, St. Bonifatius) folgt auf beide Pfarrer nur ein Seelsorger, doch über die Besetzung hat der Bischof noch nicht entschieden.

Samstag, 30. Mai 2009, 14:24 • Verfasst in Dorsten

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