Feuerteufel legt Brände mit Hilfe von Filzstiften

Dorsten (eib). Auf solche Idee muss man erst mal kommen: Mit einem Edding-Filzstift kann man ganz raffiniert einen Brand legen. Ein 34-jähriger Dorstener soll das gemacht haben, doch er bestreitet das. Vor dem Landgericht Essen läuft ein Prozess gegen ihn, der sich nur auf Indizien stützt.

Ein Brand-Sachverständiger erklärte dem Gericht die Sache mit dem Farbstift: Die Spitze wird angezündet und gibt zunächst nur eine kleine Flamme. Nach einigen Minuten aber wird sie schlagartig größer, wenn nämlich die Plastikummantelung geschmolzen ist und die Farbflüssigkeit Feuer fängt. Die Flamme wird bis zu 20 Zentimeter hoch.

Dieses Wissen soll sich der Dorstener, ein Mitarbeiter der Wulfener Behinderten-Werkstatt zunutze gemacht habe. Zwischen März und Juli 2007 war es mehrfach zu Brandstiftungen gekommen. Immer war ein Edding in der Nähe von leicht brennbarem Material abgelegt worden.

Mit dieser Erkenntnis sollte der Feuerteufel überführt werden: Die Polizei präparierte Eddingstifte und installierte Videokameras. Und tatsächlich wurde der Dorstener gefilmt, als er sich im Holzlager aufhielt. Sechs Minuten später wurde von einer Reinigungskraft dort ein Feuer entdeckt.

Der 34-jährige will der Brandstifter gewesen sein. Er habe nach Material gesucht, er habe weder Brandgeruch bemerkt noch ein Feuer. Das Gericht aber war skeptisch: Es bleibe nur wenig Zeit für einen unbekannten Dritten, um das Lager aufzuschließen und den Brand zu legen.

Der Indizienprozess geht weiter.

Samstag, 30. Mai 2009, 15:52 • Verfasst in Dorsten

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