Kindergartenstreik geht weiter

Recklinghausen (sl). Nachdem diese Woche keine Einigung im Tarifkonflikt der Erzieher erzielt werden konnte, sind laut der Gewerkschaft ver.di in der nächsten Woche erneut Streikmaßnahmen in den Kindertageseinrichtungen zu erwarten. Auch Recklinghausen könnte wieder betroffen sein, auch wenn genaue Informationen, wann Einrichtungen geschlossen bleiben, derzeit nicht vorliegen. Die Verwaltung bemühte sich nach Kräften, für Eltern, die aufgrund von Berufstätigkeit oder anderen schwerwiegenden Hinderungsgründen auf die Betreuung angewiesen sind, neue Ausweichmöglichkeiten für die kommende Woche zu finden. Eltern sollten, so die Empfehlung der Stadt, ihre Kinder jedoch darauf vorbereiten, dass sie möglicherweise nicht im bekannten Kindergarten von ihren vertrauten Erzieherinnen betreut werden.

Sonntag, 31. Mai 2009, 12:22 • Verfasst in Recklinghausen

1 Kommentar:

Westmichel schrieb,

Kommentar • 1. Juni 2009 @ 20:07

Die Arbeitsbedingungen von Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen sind schlecht!
Angesichts der ständig wachsenden
psychischen und physischen Belastungen ist ein Gesundheitstarifvertrag unabdingbar.
Nach einer repräsentativen Studie können sich lediglich 58 Prozent der Sozialarbeiter/innen und sogar nur 26 Prozent der Erzieher/innen vorstellen, unter den gegenwärtigen Arbeitsbedingungen gesund in die Rente zu gehen. Ein genauer Blick auf die Arbeitsbedingungen in vielen Kitas und Sozialen Diensten der Jugendämter in den Städten des Vest Recklinghausen gibt die Erklärung für dieses alarmierende Ergebnis: Die Arbeitsbelastungen haben
dramatisch zugenommen – immer mehr Kinder und Jugendliche müssen von weniger Beschäftigten betreut werden. Gleichzeitig nehmen die sozialen und gesellschaftlichen Probleme zu, auf die die Erzieher/innen und Sozialpädagogen/innen reagieren müssen. Die Belastungen steigen durch täglich neue Anforderungen. Diese Arbeitsbedingungen machen
langfristig krank und führen zu einer weiteren Verschärfung der Personalsituation. Es gibt
immer mehr Überlastungsanzeigen der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Das alles führt zu einem Teufelskreis, der sich durch den bereits jetzt abzeichnenden Fachkräftemangel noch zusätzlich verschärfen wird.
Die sozialpädagogischen Fachkräfte, die gut ausgebildet sind und eine hohe Verantwortung für Menschen tragen, müssen gesundheitsfördernde Arbeitbedingungen und eine ihren Aufgaben entsprechende Entlohnung erhalten.


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.