„Bisschen sparen ist wie bisschen schwanger“

Herten. „Es gibt in städtischen Haushalten sehr viele Stellschrauben, um die Finanzen wieder in die Spur zu bringen. Dafür muss ein Sparkurs aber konsequent verfolgt werden“, verdeutlichte Magnus Staehler, Bürgermeister der Stadt Langenfeld, in seinem Vortrag bei der Veranstaltungsreihe „Anke Flemming lädt ein…“ in Herten. Flemming, die unabhängige, von CDU und FDP unterstützte Bürgermeisterkandidatin, hatte zuvor in der Eröffnungsrede der mit über 80 Gästen gut besuchten Auftaktveranstaltung betont, dass es für die Stadt Herten wichtig sei, sich Rat einzuholen, über den Tellerrand hinauszuschauen und von Erfolgsgeschichten zu lernen: „Kontakt zu Menschen zu knüpfen, die es besser können oder gute Ideen haben, das ist das Ziel meiner Veranstaltungsreihe.“

Von einer ganz besonderen Erfolgsgeschichte hatte Magnus Staehler zu berichten. Der 50-Jährige ist seit 1994 Bürgermeister der Stadt Langenfeld (59.000 Einwohner) und hat es geschafft, die Verschuldung seiner Gemeinde von 40 Millionen Euro abzubauen. Der gleichzeitige Buch-Autor („1-2-3 schuldenfrei. Wie man aus Amtsschimmeln Rennpferde macht.“), verwies darauf, dass eine Entschuldung möglich sei, wenn auf unnötige Investitionen verzichtet und stattdessen auf die Unterhaltung von öffentlichen Einrichtungen geachtet würde.

Zudem müsse es weniger, aber gut ausgebildetes und überdurchschnittlich bezahltes Personal geben. Staehler: „Diese Mitarbeiter sind motivierter und entwickeln eigene Ideen, wie in ihrem Bereich effizienter gearbeitet werden kann.“ Weiterhin stehe seine Stadt mit potenziellen Investoren stets in engem Kontakt. Bis zur Entscheidung über eine Investition seien maximal zwei Abstimmungstermine nötig.

Wichtig sei auch, dass eine Stadt ein attraktives Umfeld schaffe und erhalte, um vorhandene Einwohner in der Stadt zu halten und möglichst neue hinzuzugewinnen. Vor allem aber müsse ein begonnener Sparkurs konsequent verfolgt werden. „Ein bisschen sparen ist wie ein bisschen schwanger. Man braucht den Mut zu einer langfristigen Entschuldungspolitik.“ Nur so sei es irgendwann möglich, den Bürgern eine „Dividende“ in Form von Steuersenkungen und den Wegfall von Gebühren zukommen zu lassen.

Zum Abschluss überreichte Staehler Anke Flemming zur Motivation für den anstehenden Wahlkampf als Geschenk ein Ortseingangschild mit der Aufschrift: „Schuldenfreie Stadt – Herten“.

Montag, 27. April 2009, 14:59 • Verfasst in Herten

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