Verschollen in Riga


Haltern. Von Dezember 1941 bis Anfang 1942 wurden insgesamt mehr 20.000 Menschen in das einzige länger bestehende „Reichsjudenghetto“ des Ostens verschleppt. Nur wenige überlebten Hunger, Sklavenarbeit, Willkür und Terror. Im Jahr 1989 stieß der Grüne Winni Nachtwei bei einem ersten Besuch im lettischen Riga auf die Spuren des Ghettos, von Lagern und Erschießungsstätten – und das allgemeine Vergessen und Verdrängen dieses Teils der Geschichte. Am 28. April berichtet der Bundestagsabgeordnete um 19.30 Uhr im Alten Ratahaus über die Deportation westfälischer Juden in das Reichsjudenghetto Riga. Wahrscheinlich sind auch fünf Juden aus Haltern mit dem Transport vom 27. Januar 1942 nach Riga verschleppt worden. Dort starben Nathan Lebenstein und Jenny Kleeberg, wohl auch Hermann Cohn und Lotte Lebenstein. Der bei der Deportation erst 16-jährige Alexander Lebenstein war der einzige, der das lettische Konzentrationslager überlebte.

Montag, 27. April 2009, 11:59 • Verfasst in Haltern

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