Mietniveau steigt gegen den Willen der Stadt


Marl (eib). Das Marler Mietniveau ist hoch. Und es wird noch höher: Der neue Mietspiegel (ab April) sieht eine durchschnittliche Steigerung um 2,5 Prozent vor, das sind in der Spitze 7,82 Euro. Gleichzeitig stehen in der Stadt ganze Wohnblocks leer und der größte Anbieter, die städtische Wohnungsbaugesellschaft Neuma, arbeitet mit Dumping-Preisen.

SPD, Wir für Marl und die Wählergemeinschaft Die Grünen haben klar erklärt: Sie sind gegen die Preissteigerung. Doch sie können nichts machen, die Politiker können lediglich zur Kenntnis nehmen, was Mieterbund einerseits und haus- und Grundeigentümerverein Marl auf der anderen Seite ausgehandelt haben.

Schon im Dezember hatte sich der Rat in nichtöffentlicher Sitzung gegen Steigerungen im Mietspiegel ausgesprochen, war mittlerweile im Mietspiegelgremium unterlegen.

Bitter erinnern sich die Politiker, wie der resolute Kampf einer einzelnen Bürgerin gegen die preisliche Schieflage vor Mitte der 90er Jahre am Ende gescheitert ist.

Die Grünen beklagten im Haupt- und Finanzausschuss, die Stadt könne sich ein hohes Mietniveau bei schrumpfender Bevölkerungszahl nicht leisten. Der SPD gefielen die Zuschläge für Gärten nicht. Wir für Marl warnte, schlechte Wohnungen werde man in Marl nicht los. Die Bürgerunion wunderte sich über die niedrigen Mieten der Neuma, die weit unter dem Mietspiegel liegen. Auf diese Weise könne die Neuma ja auch kein ausgeglichenes Ergebnis erzielen.

Bürgermeisterin Uta Heinrich erklärte, kein Vermieter werde gezwungen, die hohen Mieten zu nehmen.

Montag, 30. März 2009, 12:57 • Verfasst in Marl

Keine Kommentare


Einen Kommentar hinterlassen

Sie müssen eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.